Mensch hau ab! Fundstücke auf alltagserinnerungen.de: Mensch hau ab! Ein kleines Stück Unterhaltungshistorie aus Deutschland.
Mensch hau ab!
Was zunächst eher negativ klingen mag, ist in Wirklichkeit das „…neue Gesellschaftsspiel zum Totlachen vertriebt Dir alle Sorgen und schult die Geistesgegenwart!“.
Ich bin ehrlich, ich habe von diesem Spiel nie zuvor gehört.
Wahrscheinlich wurde es lange vor meiner Zeit auf den Markt gebracht.
Dafür spricht auch die Schrift in Sütterlin oder Deutscher Schrift, aber auch der Hinweis auf ein DRWZ und DRGM. Somit tendiere ich im Alter auf die 1930er Jahre.
Das Deutsche Reich Gebrauchs Muster wurde bis ca. 1945 verwendet.
Das Deutsche Reich Waren Zeichen ähnlich, da es schon im ausgehenden 19. Jahrhundert existierte, kann das heutige Fundstück auch etwas älter sein.
Ich habe keinen Hinweis auf einen Hersteller gefunden bei meiner Recherche.
Die Bestandteile.
In der geöffneten Schachtel finde ich eine kleine Spielanleitung.
Dazu 6 an schnüren mit roten Kugeln verbundenen kleine hölzerne Spielfiguren. Diese erinnern an „Mensch ärgere dich nicht“.
Weiterhin finden sich zwei hölzerne Würfel. Darunter ein Standardspielwürfel und einer mit farbigen Kreisen. Diese entsprechen den Farben der Spielfiguren.
Hinzu kommt der „Original Mensch hau ab Fangbecher“. Er ist aus bräunlichem Bakelit gefertigt. Was ebenfalls auf die eingangs erwähnte Alterseinschätzung hinweist.
Der Karton gibt uns sonst keine Hinweise auf einen Hersteller.
Die Spielregeln.
Hiervon gibt es gleich zwei, denn man kann das Spiel unterschiedlich spielen.
Spielregel I mit Augenwürfel.
„Jeder Spieler stellt seine Figur in die Mitte des Tisches, möglichst auf eine weiche Tuch- oder Filzunterlage, eng zusammen und hält sie an der Schnur. Ein Spieler würfelt und führt die Kasse, in die jeder einen Einsatz zu leisten hat. Gewürfelt wird nicht offen, sondern stets mit umgestülptem Würfelbecher in nächster Nähe der Figuren.
Wird mit 1 oder 6 gewürfelt, so sucht der Würfelnde die Figuren in der Mitte mit dem Würfelbecher zu fangen, während der Spieler bemüht sein muß, sie rechtzeitig wegzuziehen, denn wer sich fangen läßt, scheidet aus und zahlt Strafe. Fängt der Würfelnde die letzte Figur, erhält er die Kasse., entkommt ihm die Figur, zahlt er Strafe und übergibt die Kasse und Becher dem nächsten.
Wird bei einer falschen Zahl geschnappt oder gezogen, wird ebenfalls Strafe gezahlt und aus dem Spiel ausgeschieden. Der Nächste bekommt die Kasse und das Spiel beginnt von neuem.“
Spielregel II mit buntem Würfel.
„Dieses Spiel wird mit buntem Würfel gespielt, dessen Farben mit den Figuren übereinstimmen. Man stelle die Figuren in einem größeren Kreise auf. Der Würfelnde würfelt in die Mitte derselben und versucht diejenige Figur, deren Farbe er gewürfelt hat, zu schnappen. Die übrigen Regeln sind dieselben wie in Spielregel I.
Spitz pass auf!
Wenn ich mir diese Spielregeln ansehe, und das Spiel erkenne ich sofort eine Parallele zu dem späteren Spiel „Spitz pass auf!“
Dieses wurde möglicherweise um 1945 erstmalig vom der Firma Schmidt Spiele auf den Markt gebracht. Ob es auch der gleiche Hersteller ist, wie mein Fundstück kann ich nicht sagen.
Möglicherweise wurde auch ein Spiel von einem erloschenen Hersteller neu herausgebracht.
Die Firma wurde 1907 durch Josef Friedrich Schmidt begründet, welcher zu dieser Zeit das bekannte „Mensch ärgere dich nicht“ herausbrachte.
Auch dessen Sohn Franz Schmidt gründete später eine eigene Firma und veröffentlichte Spiele. In den 1970er Jahren wurden beide Unternehmen zusammengelegt.
Da mein Fundstück auf jeden Fall älter ist als „Spitz pass auf“, sollte es sich um das Original Spiel handeln.
Vielleicht ist es auch der Vorgänger und nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Name angepasst.
Wenn Du mehr hierzu sagen kannst, schreibe mir gerne.
Bleib interessiert.
- Am Teich. - Dezember 7, 2024
- Mensch hau ab! - November 22, 2024
- Auf dem Trommturm. - November 16, 2024
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!