Unterwegs im Odenwald. Am Rande von Neukirchen unterwegs zur Bärlingquelle.
Der Bärling ist ein kleiner Bach, bereits nach wenigen Metern mündet er in die Fischbach und fließt mit dieser weiter talwärts.
Also erwarte keinen reißenden Strom der hier den Berg hinunterfließt.
Meine kleine Tour durch den Wald, andere baden heute im Wald, beginnt direkt unterhalb von Neunkirchen.
Dort in den Heckenwiesen entspringt auch der Fischbach, dessen Quelle man nicht finden wird.
Einer der Quellarme ist von einem Reservoir gefasst und der andere liegt verborgen in den Feuchtwiesen.
Gibt es im Winter viel Schnee oder Regen, dann fließt von dort Wasser hinab in Richtung Tal.
Vorbei an Wiesen auf denen noch Pferde grasen und einem Insektenhotel geht es in Richtung Waldrand.
Ein Waldxylophon.
Direkt am Waldrand begegnen mir erste Weisheiten auf Tafeln an Steinen angebracht.
Eine Bank lädt zum Verweilen ein. Aber hierfür ist es mir zu kalt.
Stehen und in die Ferne sehen geht aber.
Die Wolken ziehen, besonders sonnig ist es nicht, aber im Wald ist es nicht so schlimm.
Was bitte ist ein Waldxylophon?
Ein interessantes Gestell mit verschiedenen hängenden Holzsorten. Mit einem “Schlägel” kannst Du darauf verschiedene Töne erzeugen.
Nett, ich finde solche Gerätschaften oder “Entdeckungen” am Wegrand immer gut.
Meine “Künste” reichen nicht zu einer Melodie.
Vielleicht versuchst Du es, wenn Du einmal vorbeikommst.
Hinein in den Wald.
Der Wald ist voller Kunstwerke.
Alle sind von der Natur erschaffen.
Ein Pilz schaut mich an, eine Blume öffnet sich der restlichen Sonne.
Aus Wurzeln schauen mir Gesichter hinterher und es scheint, als ob unter den Wurzeln so manchen alten Baumes die Erdwesen der Wälder zu Hause sind.
Wer mit Achtsamkeit durch den Wald geht, wird immer wieder etwas für sich entdecken.
Freilich gehört etwas Fantasie hinzu. Aber davon habe ich immer schon genug.
So ein Spaziergang im Wald mit seinen Düften und Geräuschen (im Winter etwas weniger davon) ist wie ein kleiner Wellness Urlaub.
Ich mag es, vielleicht weil ich schon immer in meinem Heimatdorf von Wald umzingelt bin.
Aber in den letzten Jahren fällt mir schon auf, es sind immer weniger Tiere zu sehen und zu hören.
Ganze Waldflächen werden gerodet, “Wald vor Wild” ist ein Schlagwort und so wird immer mehr Natur zerstört.
Ob im Guten oder aus Profitgedanken ist erst einmal dahingestellt.
Weg ist weg und wird zu meiner Lebenszeit wohl nicht mehr als hohe Bäume mich umgeben.
Ein Ludwigsfelsen.
Weiter auf dem Weg bleibe ich an einer Treppe stehen mit einem Hinweisschild.
Es geht hinauf zu einem “Ludwigsfelsen”.
Wer jener Ludwig war dessen Name der Felsen trägt steht nicht da.
Die Auswahl ist groß, zu einer Spekulation lasse ich mich nicht verführen.
Oft gibt es ja Felsen mit Namen “Goethe”, jenen bin ich häufiger begegnet.
Aber gelesen habe ich diesen wortgewandten Meister nicht. Viel zu altbacken waren mir die geschriebenen Worte vorgekommen.
Überhaupt hat man Felsen gerne benannt, auch hier im Odenwald. Es wären noch Felsen für Namen offen ;)
Dennoch steige ich natürlich hinauf und schaue, was es dort zu sehen gibt.
Weit reicht mein Blick nicht, nachdem ich auf der rutschigen (weil nassen) “Brücke” auf dem Felsen angekommen bin.
An der Bärlingquelle.
Nachdem ich vorsichtig den Felsen verlassen habe und den Hang wieder runter bin auf den Weg,
mache ich mich weiter, mein Ziel ist die Bärlingquelle.
Weit ist es von hier nicht mehr.
Schon bald stehe ich vor einem Hinweisschild.
Es weist mich diesmal den Hang hinab, ebenso rutschig auf dem nassen Laub.
Was tut man nicht alles für ein Foto von der Quelle.
Viel plätschert nicht heraus.
Aber ich sah in den letzten Jahren schon trockenere Quellen.
Immerhin, es kommt Wasser.
Ist auch genug Feucht im Wald.
Gab auch einigen Regen die letzten Wochen.
Kleine Anekdote zu Quellen und deren Namen.
Auf der Neunkirchener Höhe entspringt auch die Gesprenz und deren Quelle heißt seit mehr als einhundert Jahren “Gersprenzquelle”.
Nun ist weiter unten ein Ort, dort nennt man das Bächlein “Mergbach” und vor einiger Zeit wollten gewissenhafte Menschen den Namen der oben genannten Quelle in Mergbachquelle umbenennen.
Hierzu muß man anmerken, allen Bewohnern der Umgebung und auch im Ort Winterkasten und Neunkirchen sagen wohl “Gesprenz” zu diesem kleinen Rinnsal.
Es entbrannte ein erbitterter Streit, der auch über Behörden geführt wurde. Im Internet kann man noch immer an manchen Stellen von der “Mergbachquelle” lesen.
Die Quelle selbst heißt “Gersprenzquelle”, denn es ist ein Naturdenkmal und besteht seit über einhundert Jahren.
Wenn Leute nichts anderes zu tun haben als in den Krümeln der Vergangenheit zu suchen ;)
Aber jetzt genug davon, ich mache mich auf den Rückweg.
Er ist gleich meinem Weg zur Quelle, also noch ein paar Fotos und damit lasse ich Dich alleine.
Bleib interessiert.
Björn
- Zur Bärlingquelle. - Januar 12, 2025
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