Bei Mossautal im Odenwald. Zurück am Hohen Zorn. Von schönen Wäldern, Gebetsfahnen und mehr.

Das Wetter hat in den vergangenen Tagen so manche Kapriole geschlagen. Wir Wetterfühlige haben darunter zu leiden, aber danach fragt ja niemand, gelle.

Wann immer es möglich ist, bin ich am Wochenende in der Natur. Bei uns im Odenwald bedeutet es vornehmlich “ab in den Wald”.

So auch diesmal. Als Ziel habe ich den Hohen Zorn auserkoren. 
“Moment mal…” Genau. Du hast es richtig erkannt, dort war ich (natürlich) schon einmal – vielleicht erinnerst Du dich an die Wanderung mit dem Adlerfarn. Ich habe dazu einen Artikel am 31.7.2019 veröffentlicht. Findest Du hier.


“Zieht sich wie Mosse”.

Was ist denn jetzt los? Ein kleiner Ausflug ins “Odenwälderische”. “Mosse” steht bei uns Einheimischen für das Mossautal. Und weshalb es sich so zieht? 

Liegt daran, dass das Mossautal ein sehr langgezogenes Tal ist. 

Bekannt ist der Ort auch für seine Brauerei und mir gefallen die vielen Bauernhöfe und die umgebenden Wiesen mit den Kühen.

Meinen Rundgang beginne ich wieder  auf dem kleinen Waldparkplatz. Dieser ist in “Corona”-Zeiten erstaunlich voll. Fällt mir auf. Selbst an Ecken wo ansonsten die “Welt mit Brettern” zugeschlagen ist, Ausflügler in Hülle und Fülle.

Zunächst über die Straße, dann erst bequem und später leicht steigend geht es immer tiefer in den Wald hinein.

Die Gebetsfahnen wehen im Wind.

Keine Ahnung ob es wirklich “Fahnen” sind, eher kleine Stoffzettel.

Was darauf steht? Ich kann es Dir nicht sagen. Die Schrift ist mir fremd und einen Dolmetscher habe ich nicht dabei. 

Im tibetanischen heißen die kleinen Flaggen “rlung rta” – komischerweise macht die Autovervollständigung daraus immer “Ölung”. Im deutschen bedeutet es etwa “Windpferd”. Passt.

Man hängt diese kleinen Fähnchen in den Wind und zwar solange, bis sie verwittert sind und dem Himmel entgegen steigen. Damit werden auch die Gebete hinauf getragen.

Erstaunlich diese hier im Wald zu treffen.

Es ist einsam hier.

Viele Menschen begegnen mir nicht. Die Wege sind gut begehbar, Ausblicke gibt es keine. Ausnahme ist der umgebende Wald.

Leider begegnen mir auch keine Tiere, zumindest keine der großen Exemplare. Aber kleinere sind nahezu überall zu finden.

Stellvertretend habe ich Dir ein paar Fotos hier eingefügt.
Vielleicht kann ich mir das in Zukunft auch bei anderen Ausflügen in die Natur angewöhnen.

Der Hohe Zorn hat 430 Meter Höhe, gegenüber der Alpengipfel nicht viel. Aber alles ist relativ. Hier im Odenwald geht es trotzdem aufwärts. Auch wenn es keine großartigen Ausblicke in die umgebende Natur gibt.

Man kann nicht alles haben.


Ich sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht.

Langsam geht es wieder in Richtung Parkplatz. Die Bäume bilden mit ihrer braunen Farbgebung einen schönen Kontrast zum blau des Himmels.

Mir kommt der Spruch “Ich sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht”.
Dieser Ausspruch geht zurück auf Christoph Martin Wieland (1733 bis 1813). Er verhalf diesem Ausspruch durch seine Nutzung in gleich mehreren seiner Werke zu der heutigen Bekanntheit.

Was er damit meinte, beschreibt das nächste Foto sicherlich allzu deutlich.




“Haalebeern und Adlerfarn”.

Den Adlerfarn, den ich noch beim letzten Besuch bestaunt habe, finde ich nicht. Anders gesagt, er hat sich noch nicht zu seiner vollen Größe entfaltet.

Wird sicher noch kommen.

Dagegen begegnen mir Heidelbeeren. Wenn auch noch lange nicht reif. In unserem Dialekt nennen wir sie “Haalebeern”. Es gibt sogar ein “Haalebeernreff” – also eine Art “Kamm” mit anhängendem Sammelkasten. Diese Vorrichtung war eine gewisse Zeit verboten, denn damit wurden die Sträucher geschädigt.

Komischerweise gibt es in meiner Heimatgemeinde im kristallinen Teil des Odenwaldes kaum Heidelbeeren. Hier sind sie viel häufiger zu finden. Nebenbei erwähnt, ich bin kein großer Fan der Heidelbeeren – zumindest was Essen angeht. Anschauen tue ich sie mir aber gerne. Vor allem wenn sie denn blüht.


Mein Ausflug in den Odenwald hat für heute sein Ende gefunden. Ich bin auf einem breiten und bequemen Weg wieder zum Ausgangspunkt zurückgekehrt.

Immer wieder entspannend so ein Ausflug in den Wald.
Mit dem nachfolgenden Foto verabschiede ich mich für heute von Dir.

Vielleicht hat Dir unser kleiner Ausflug ein wenig gefallen. Die Fotos werden wie immer vergrößert, wenn Du sie anklickst.

Bis zum nächsten Mal,
bleib interessiert,
ich grüße Dich

Björn


Björn
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