Rund um die Altscheuer. Unterwegs auf historischen Pfaden mit allerlei Felsen. Alltagserinnerungen unterwegs.

Heute bin ich “Rund um die Altscheuer” unterwegs. Wenn die Hitze so auf dem Land lastet, ist es im Wald meist etwas erträglicher. Als mache ich mich auf nach Lichtenberg und strebe hinein in den Wald.

Entlang geht es auf dem alten “Wasserleitungsweg”, vorbei an dem Hindenburgstein gelange ich so auf “Schusters Rappen” (aber ohne in den Trab zu verfallen) an den “Alten Lichtenberger Brunnen”.

Aus diesem wurde vor langer Zeit das Wasser für das Schloss Lichtenberg geholt und mit einer hölzernen Wasserleitung, deshalb der Name “Wasserleitungsweg”, bis in den Schlosshof in eine große “Bieth” geleitet. 

Während die Wasserleitung nicht sehr lange Bestand hatte, gibt es Brunnen und den großen “Trog” im Schlosshof noch in unserer Gegenwart.

Weiter geht es Richtung “Hütte Kernbach”.

Meine Schritte führen mich durch den lichtdurchfluteten Wald. Schade dass Du den Gesang der Vögel nicht hören kannst. 

Nach einer Weile geht der Weg aufwärts. 

Ich komme vorbei an einer alten Quelle und finde auf der Straße eine Schlange, die Arme wurde wohl Opfer eines Verkehrsunfalls. Aus Gründen der Pietät habe ich sie nicht im Bild. Frau Sonne heizt heute ganz schön ein.

So geht es langsamer voran, aber bald erkenne ich die Häuser der alten Siedlung “Kernbacher Hütten”.

Dieser Ort geht zurück auf eine alte Waldarbeitersiedlung. Köhler sorgten hier für Brennmaterial für das bereits erwähnte Schloss. Bis in die Mitte des 20. Jahrhundert gab es eine Waldgastwirtschaft. Heute sind die Häuser bewohnt. Auf einer alten Postkarte kannst Du sehen wie es früher hier ausgesehen hat, um 1900.

Und wieder geht es aufwärts.

Am Wegrand sind ein paar alte Ameisenhügel mit Gittern geschützt, sie scheinen aber nicht mehr bewohnt zu sein.

Und weil es so schön ist, geht es weiter den Berg hinauf durch dichten Wald. Ganz schön anstrengend bei der Wärme. Aber auch schön, auf jeden Fall.

Wer wohl alles auf diesen Wegen vor Jahrhunderten wie ich gelaufen ist? Vielleicht Alemannen, Römer oder Kelten? Die Frage wird sich nicht so einfach beantworten lassen. Aber kurz hinter den modernen Segnungen eines Funkmastes habe ich den “Gipfel” der Altscheuer erreicht.

Ich schreite durch das Tor der Reste der alten Wallanlage, die sich vor ca. 1.000 Jahren hier befunden hat.

Viel ist freilich nicht mehr zu erkennen, die Zeiten haben vieles abgetragen und verschwinden lassen.

Während man in meiner Jugend davon ausgegangen ist, dass hier die Kelten hausten, ist man heute der Ansicht es handelte sich um den Sitz eines Kleinkönigs der Alemannen. Wie dem auch sei, ich raste in der alten Schutzhütte und danach geht mein Weg auf einem der vielen Wege in Richtung Lichtenberg zurück.

Überall haben Bodendecker um den Pfad herum die Landschaft im Griff. 

Dazwischen liegen mächtige Felsen, ja ein ganzer “Felsstrom” liegt hier an den Hängen der Altscheuer. An so manchem Stein kann ich die Spuren von Kletterern erkennen. Neuerdings sieht man immer öfter junge Leute die diesem Hobby nachgehen.

In meiner Jugend gab es so etwas bei uns im Mittelgebirge eher weniger.

Es muss vor vielen Jahrhunderten, vielleicht gar Jahrtausenden, hier ganz schön gerauscht haben. An den Tagen als diese ganzen Felsen den Berghang herunter kamen. Die meisten der Steine sind sehr hart, wie beispielsweise Granit.

Was hier vor uns liegt sind die Überreste eines einst mächtigen Gebirges, welches über Jahrmillionen abgetragen wurde.
Erst durch die Anhebung der Erdplatte durch den Einbruch des Rheingrabens wurde diese wieder hervorgehoben.

Der Pfad wird immer schmaler, fast schon “Wildnis” im Gegensatz zu den oft breiten Wirtschaftswegen in unseren Wäldern.

Wobei die Wälder auch immer weniger werden, nicht nur der Borkenkäfer oder Klimaveränderungen tragen hieran die Schuld. Sicherlich tragen auch die vielen Nebenerwerbs-Holzbauern ihren Teil hierzu bei.

Aber ich möchte hier keine Diskussion lostreten.

Während ich mir die Felsen ansehe begegnen mir kaum Wanderer, scheinbar wird dieser Teil nicht sehr häufig begangen.
Ein herrliches Stück Natur.

Ich hoffe es gefällt Dir auch?

Wenn Du fragst, weshalb es in letzter Zeit so ruhig auf Alltagserinnerungen.de geworden ist? 

Dies hat mit viel Arbeit zu tun, so bin ich kaum zu neuen Artikeln gekommen. Aber ich gelobe Besserung.
Wobei jetzt im Hochsommer gehe ich ganz gerne am Wochenende vor die Tür. Es sind jedoch einige interessante Artikel in Vorbereitung.

Schauen wir noch einmal in die Natur.

Björn
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