Alltagserinnerungen unterwegs auf Burg Schauenburg. Beeindruckende Ruine einer Höhenburg an der Bergstraße.
Vor einiger Zeit bereits las ich in einem Buch über Burgen einen Artikel über die Ruine der Schauenburg. Fortan war mein Entschluss geweckt, dieser Anlage einen Besuch abzustatten.
Bis zur Verwirklichung meines Vorhabens sollten noch einige Jahre ins Land ziehen. Andere Projekte und Ziele standen noch an. Von einigen kannst Du hier im Blog lesen.
An einem heißen Tag im Spätsommer sollte es endlich soweit sein, mein Besuch auf der Schauenburg.
Wo ist die Schauenburg?
Die Ruine der Burg liegt am Ortsrand von Dossenheim, einer Gemeinde mit rund 12.000 Bewohnern an der Badischen Bergstraße. Heidelberg ist nicht weit entfernt.
Um zur Schauenburg zu gelangen geht es über eine Straße an den Nordrand des Ortes. Hier gibt es einen Parkplatz.
Vom Auto führt ein asphaltierter Weg in den ehemaligen Steinbruch.
Hier wurde Porphyr abgebaut. Was auch der Ruine zum Verhängnis wurde.
Bis zu den Mauern der Burg wurde der Abbau vorangetrieben, hierdurch stürzten um 1900 die Mauern der gesamten Vorburg in die Tiefe. Ein unwiederbringlicher Verlust.
Auf steilen Wegen zur Burg Schauenburg.
Mein Weg führt mich steil hinauf.
Die rötlichen Steine der steilen Abbruchkanten kann ich immer wieder durch die Bäume sehen.
In dieser Umgebung wurde vor einer Ewigkeit der erste Western Deutschlands gedreht. Um 1919 “Bull Arizona, der Wüstenadler”. In den 1960er-Jahren lebten hier Familien das Leben eines indigenen Stammes, der Mandan, nach. Mittlerweile versucht ein Verein dieses Andenken zu bewahren. Aber heute geht es nicht um den Wilden Westen, weiter zur Burg.
Erste Erwähnungen finden wir in der ersten Hälfte des 12. Jahrhundert. Als Erbauer einer Burg werden die Edelfreien von Schauenburg genannt. Sie starben bereits im späten 13. Jahrhundert aus. Von ihrer Burg ist heute nicht mehr viel zu sehen.
Die Reste der heutigen Anlage gehen wohl zurück auf Mainzer Besitz. Diese ließen die vorhandene Anlage weiter aus- und umbauen.
Belagerung im Pfälzisch-mainzischen Krieg.
Das war 1460, unter Kurfürst Friedrich I. Wird die Burg fünf Tage belagert. Mit Erfolg, nach der Übergabe wird sie geschleift. Das Ende.
Es bleiben Mauern und Gräben.
Einen nächsten Einschnitt stellte der einsetzende Bergbau um 1870 dar. Dieser dauerte fast 200 Jahre an, davon erholten sich die Reste der Schauenburg bis heute nicht.
Glücklicherweise ist dieser Raubbau beendet und die Arbeitsgemeinschaft Schauenburg versucht in schwieriger Arbeit die Anlage zu erhalten. Ein schweres Unterfangen, teilweise sind Arbeiten mit Seilschutz an der Steilkante notwendig.
Meinen Dank und Respekt für diesen Einsatz.
Die heutige Anlage.
Ich gehe über eine schöne Brückenkonstruktion über den Graben in die Burg hinein.
Eigentlich bestehen die heutigen Reste nur aus der ehemaligen Kernburg. Anstelle der ehemaligen Vorburg stürzt steil ein Abhang hinab.
Einige Mauerreste sind noch vorhanden. Schätze diese erreichten einmal eine Dicke von über 3 Metern. Wird sich um eine Schildmauer handeln. Früher freilich weit höher als heute.
Viele Besucher:innen befinden sich hier, es besteht eine schöne Fernsicht und die Sonne lädt zum Verweilen ein.
Denken sich scheinbar auch die Eidechsen, welche sich in großer Menge am Gestein sonnen.
Ob sie wissen auf welch historischem Boden sie leben? Vielleicht waren bereits ihre Ahnen hier zusammen mit den früheren Besitzern wohnhaft.
Ich lasse dir noch einen Schwung Fotos hier und genieße noch ein wenig die Aussicht und die Sonne.
Bleib interessiert.
Beschreibung | Burgruine |
Koordinaten | Google Maps |
Eintritt | Nein |
Parkplatz | Ja |
Gastronomie | Nein |
Kommentar | Tolle Fernsicht an schönen Tagen. |
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Was für schöne Fotos mit Licht- und Schatten-Spiel, lieber Björn. :-)
Ich wünsche einen schönen 3. Advent.
Liebe GrüßeTraudi