Alte Fundstücke: Die Bilora Box Kamera. Ein Stück Kameratechnik aus dem letzten Jahrhundert. Einblick in die Historie der Firma Bilora.

Während vor der Tür der Regen fällt, überall die weihnachtlichen Beleuchtungen eine passende Atmosphäre schaffen – denke ich, es ist an der Zeit für ein weiteres Fundstück.

Im Regal greife ich nach der Boxkamera, die Fotos dazu habe ich schon vor einiger Zeit gemacht – da war es noch Sommer *seufz* Aber die Weihnachtszeit hat auch schöne Zeiten, ob Regen dazu gehört?

Vielleicht stellst Du jetzt die Frage:

Was ist eine Boxkamera?

„Eine Boxkamera ist eine kastenförmige Kamera für Rollfilme. Diesen Kameratypus gab es ab 1888 auf dem Markt. Bis in die 1950er Jahre waren diese Boxkameras sehr populär.“

Was sicher auch an deren günstigem Einstiegspreis lag.

Im Volksmund setzte sich im Laufe der Jahre der Begriff „Boxkamera“ durch. Man könnte auch von einer „Rollfilm-Kastenkamera“ sprechen.

Kameras in Kastenform gab es bereits seit den Anfangszeiten der Fotografie. Sie waren das Gegenstück zu den aufwendigeren und teuren Balgkameras. Die ersten Kameras belichteten noch auf Glasplatten. Als die Rollfilme aufkamen, bekamen die Boxkameras Rollfilme und verbreiteten sich rasch.

Wie funktioniert so eine Kamera eigentlich?

Das kastenförmige Gehäuse besitzt auf seiner Front ein Objektiv, einen Sucher und einen Verschluss. An der gegenüberliegenden Wand kann man die Kamera aufklappen und den Filmhalter herausnehmen. Logisch, der Film musste ja auch gewechselt werden können.

Eine solche Boxkamera hatte natürlich auch ihre Nachteile. Für die Fotos war es meist wichtig gute Beleuchtung zu haben. Da diese Kameramodelle meist eine lange Verschlusszeit hatten, war es notwendig auch ruhige Motive zu haben.

Unser Fundstück: Die Bilora Box Kamera

Bei unserem Fundstück handelt es sich um eine Bilora Box der Modellreihe 6. Hiervon gibt es drei Untermodelle, „A“, „B“ und „C“ – um welches dieser drei es sich hier handelt kann ich nicht feststellen.

Grundsätzlich sind die drei Modell sehr ähnlich. 

Ausgelegt sind sie für Rollfilme im Negativformat 6×9. Du konntest damit 8 Fotos aufnehmen. Wählbar sind die Blenden 11 und 16. Mit 12 DM gegen Ende der 1940er Jahre waren diese Kameras halbwegs erschwinglich.

Wenn Du auf die beiden Knöpfe an den Gehäuseseiten klickst, dann kann man die Rückseite abnehmen. 

Wer hat es erfunden?

Die Firma Kürbi & Niggeloh wurde am 1. Februar 1909 in Barmen-Rittershausen gegründet und konzentrierte sich auf die Herstellung von Ständern für Hüte, Postkarten und Stative.

Um 1919 wurde die Firma in Bilora umbenannt, dies setzt sich zusammen aus Kürbi & NiggeloRadevormwald. Denn dorthin hatte die Firma ihren Sitz mit dem Bau eines neuen Werkes ab 1911 verlegt.

Erst 1935 kam die erste eigene Kamera auf den Markt, die Bilora Box der ersten Generation. Im nahenden Krieg musste die Produktion auf kriegswichtige Produkte umgestellt werden. Aber um 1946 lief die Kameraproduktion wieder an und 1956 konnte man die Millionste Kamera produzieren.

Die Kameraherstellung endete 1975 und man konzentrierte sich wieder auf Stative und Kamerazubehör. Heute nennt sich die Firma Bilora Kunstofftechnik und hat mit der Kameraindustrie nicht mehr viel zu tun. 

Ich habe noch eine zweite Bilora, die Bella 66. Sicherlich werde ich sie Dir irgendwann vorstellen. Wie Du erkannt haben wirst, ich bin kein Experte was Kameratechnik betrifft. Wenn Du mehr Informationen hast – immer her damit.

Bis zum nächsten Fundstück und weiterhin frohe Adventszeit
Björn

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