Ganz unerwartet bietet sich die Gelegenheit auf einen samstäglichen Ausflug zum Auerbacher Schloss. Davon habe ich schon gehört, war aber bisher niemals dort.
Zeit für eine Entdeckungsreise in die Vergangenheit, kommst Du mit?
Wohin die Reise führt?
Um zum Schloss Auerbach, oder wie es auch genannt wird „Auerbacher Schloss“ zu gelangen, führt uns der Weg nach Auerbach. Auerbach ist ein Stadtteil im Norden von Bensheim. Die Reste vom Schloss, denn es ist seit Langem eine Ruine, stehen auf dem Auerberg, etwa 350 Metern hoch.
Mit dem Auto geht es auf bequemen Weg den Berg hinauf zu einem der vorhandenen Parkplätze.
Bereit für einen Trip in die Historie.
Aus der Historie
Man geht heute davon aus, dass die Ursprünge in einer mittelalterlichen Burg aus der Zeit um 1222 liegen. Bauherren waren wohl die Grafen von Katzenelnbogen.
Die Bauherren wollten hiermit ihre Besitzungen in der Gegend sichern und gleichzeitig die Erhebung von Wegzöllen auf der Nord- Südverbindung der Bergstrasse sicherstellen.
Auf dem Auerberg, früher auch Urberg genannt, war der richtige Standort.
Als die Grafen von Katzenelnbogen im Jahr 1479 im Mannesstamm ausstarben, fiel die Burg mit den hiesigen Besitzungen an die Landgrafschaft Hessen.
Durch die fortschreitende Entwicklung der Waffentechnik, insbesondere der Feuerwaffen, war die Burg als Verteidigungsanlage nicht mehr der Zeit entsprechend. So wurde sie schon zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges nicht mehr militärisch genutzt. Dennoch bot sie der Bevölkerung eine Zufluchtstätte.
Im Jahr 1674 wurde die Burg während des Französisch-Niederländischen Krieges (1672 bis 1679) von den Franzosen erstürmt und ein Massaker unter der Schutz suchenden Bevölkerung angerichtet – die Burg wurde in Brand gesteckt.
Fortan begann die Anlage zu verfallen.
Anno 1820 stürzte der Nordturm der Kernburg ein, woraufhin man mit Sicherungsmaßnahmen der Ruine begann – eigentlich dauern diese bis in die heutige Zeit an.
Soweit unser kleiner Ausflug in die Historie der Burg.
Die Burganlage
Was man heute so in alten Ruinen findet, ist ja oft neu aufgemauert und nicht immer korrekt. Aber gut, liegt ja auch alles schon eine Ewigkeit zurück.
Hier in den Resten des Auerbacher Schlosses erkennst Du noch deutlich die dreieckige Grundform der Anlage der Kernburg.
Gleich hinter dem Tor befindet sich die Gastronomie, welche weithin bekannt geworden ist durch ihre angebotenen Rittermale.
Die mächtigen Schildmauern der Burg kann man umrunden, schon imposant wie die Mauern so aufragen und die hohen Türme.
Am 18. Oktober 1356 gab es am Oberrheingraben ein gewaltiges Erdbeben, damals stürzte der Bergfried der Burg ein und es gab viele Schäden.
In den darauffolgenden Bauarbeiten wurde der Bergfried abgerissen und der Eingang zur Kernburg verlegt, heute ist er an der Südecke zu finden und der Südturm thront schützend dabei.
Zu jener Zeit wurde auch der Ostturm durch eine Bastion ersetzt, deren vier Meter dicken Mauern sollten die Burg vor Steingeschützen schützen.
Es war damals die erste solcher Anlagen in Deutschland und die Burg eine der modernsten ihrer Zeit.
Im Innenhof befindet sich der mächtige Burgbrunnen, welcher 62 Meter tief in die Felsen führt.
Besonders sehenswert sind die Reste des Palas mit seinen drei Geschossen und den Resten des Kellergewölbes.
Selbstverständlich kann man auch hinauf und ich sage Dir, die Aussicht ist wirklich fantastisch.
Die Kiefer
Ein Wahrzeichen vom Auerbacher Schloss ist sicherlich die Waldkiefer, welche oben auf der Schildmauer seit über 300 Jahren wächst und gedeiht.
Schon ungewöhnlich, hier oben auf den alten Gemäuern so einen Baum zu finden, aber definitiv auch ein Symbol des Lebens.
Toll.
Mein Fazit
Was soll ich Dir sagen, es hat sich gelohnt.
Das Auerbacher Schloss ist mit seinen ruinösen Resten wirklich ein faszinierender Ort und jeden Ausflug wert.
Wenn Du in der Nähe bist, lass es Dir nicht entgehen.
Es grüßt Dich freundlich Björn :)
Beschreibung | Ruine |
Koordinaten | Google Maps |
Eintritt | kostenfrei |
Parkplatz | Ja |
Gastronomie | Ja |
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