Alte Fundstücke auf Alltagserinnerungen.de. Jeden Tag verlöschen die Feuer der Erinnerung. Damit sie nicht unwiederbringlich verloren gehen halte ich sie am Leben. Heute: Der Stropax.  

 

Stropax also. Rasieren, für manche Zeitgenossen purer Wellness oder lästige Pflicht. Wobei Pflicht trifft es nicht, man kann ja sein Barthaar auch lang tragen. Jedem das Seine.

Genauso steht es mit der Vorgehensweise.

Hier gibt es eine Trocken- und eine Nassfraktion. Alles hat seine Vorzüge und wohl auch Nachteile. Ich drücke es so aus „mache was Dir gefällt“.

Mein heutiges Fundstück jedenfalls benötigen nur die „Nassrasierer“.

Unser verblichener Freund Max Hansen drückte es so aus „…ein frisch rasierter Bart hält keine vierzehn Tage…“ und was wurde dafür benötigt?

Rasierklingen genau.

Stropax

Rasierklingen wurden um 1890 erfunden.

 

Ursprünglich war die Rasierklinge das, was man heute als Rasiermesser kennt. Aber um 1890 entwickelte King Camp Gillette – der trägt King bereits im Namen – die Rasierklinge.

Diese schneidigen Klingen wurden in spezielle Apparaturen gespannt. Auch Rasierhobel genannt und damit konnte die Rasur gelingen.

Aber Vorsicht, Verletzungsgefahr.

Nun wurden diese scharfen Klingen mit der Zeit an den harten Haaren stumpf. Heutzutage wirft man diese weg und nimmt eine neue Rasierklinge.

Es gab aber Zeiten, in denen selbst die Rasierklingen zu teuer waren.

Beispielsweise in den 1920-er und beginnenden 1930-er Jahren.

Stropax Detailansicht

Hochzeit der Rasierklingenschärf-Apparate.

 

Die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen trafen Deutschland mit voller Wucht.

Hohe Reparationszahlungen, fortlaufend steigende Inflationsraten und damit einherschreitende Massenarbeitslosigkeit trieben die Preise.

Unfähige Regierungen taten das ihre dazu.

Viele Menschen konnten sich das Leben kaum mehr leisten.

Mich erinnert diese Epoche ein wenig an das Heute. Mehr dazu nicht.

Dies war die Hochzeit der Rasierklingenschärfer.

Rasierklingen wurden teuer und mit den Schärfapparaten konnten diese länger verwendet werden. So traten unzählige findige Konstrukteure auf den Plan, um Abhilfe zu schaffen.

 

Eines dieser Geräte ist mein heutiges Fundstück, der Stropax Rasierklingenschärfer.

Manchmal wird er auch „Stropax 108“ genannt.Wer diesen erfunden oder fabriziert hat konnte ich nicht ermitteln.
Er wurde allerdings in vielen Ländern verkauft, eine Anzeige aus Argentinien und auch Schweden konnte ich finden.

Die Vermutung dieses Gerät wurde in Schweden fabriziert kann ich weder bestätigen noch leugnen.
Ich würde ihn auf Deutschland tippen. Vielleicht kannst Du mehr dazu sagen?

Der Stropax.

 

Der Stropax hat eine Länge von 22 cm und eine Breite von ca. 5 cm, dabei ist er 3,5 cm hoch. In der Mitte gibt es eine Halterung für die Rasierklinge und rechts und links davon zwei kleine Schleifsteine.

Schiebt man die Klinge auf und ab, wendet sich mal diese und mal die andere Seite einem Schleifstein zu und wird geschärft.

Eine einfache Methode, aber wirksam.

Mit wenigen Handgriffen konnte die Lebensdauer der Klinge verlängert werden.

Ich habe auch ein Kästchen dazu, aber dies nicht abgebildet.

Vielerorts sind diese Gerätschaften heute unbekannt.

Mein kleines Video habe ich nachfolgend eingefügt.

Bleib interessiert.

PS: Im Video steht der Hinweis “Enthält bezahlte Werbung!” 
Dem ist natürlich nicht so, ich wollte nur sicher gehen – alles ist von mir gekauft und auch bezahlt worden.

Björn
Letzte Artikel von Björn (Alle anzeigen)
0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.