Natur im Blick auf Alltagserinnerungen.de Heute: Von Fliegen die ausschauen wie Wespen, einer gemeinen Waldschabe und dem martialischen rotgelben Weichkäfer. Zum friedlichen Abschluss die Puppe eines Marienkäfers.

Natur im Blick. “Draußen ist es wirklich heiß” sang schon Peter Maffay in einem seiner Lieder und ich stimme dem zu. Während wir uns hier mit unseren alltäglichen Problemen beschäftigen geht es in unserer mehr oder weniger wilden Umgebung um das Überleben.

Fressen und gefressen werden.

Sind wir Menschen vielleicht zu weich geworden in Deutschland? Noch bei der Generation meiner Eltern gehörte beispielsweise das Schlachten von Tieren in der Jugend zum Alltag. Davon sind große Teile der Bevölkerung mittlerweile weit weg.

Aber keine Angst, ich möchte hier keine Diskussionsrunde starten.

Meine neue Serie nennt sich “Natur im Blick” (auf Alltagserinnerungen.de)

Ich möchte unter dieser Begrifflichkeit mein Thema “Fauna und Flora” Stück für Stück in Rente schicken und durch diese Serie oder Kategorie ersetzen.

Um was es dabei geht? Alles was zum Thema passt, es wird also vielfältig. 
Ich bin selbst gespannt wohin die Reise gehen wird.

Lass uns anfangen.

 

Natur im Blick: Die Schwebfliege.

Die Schwebefliege im Garten.

Mein erster Blick bleibt gleich an der Haustür hängen, besser davor auf den winterharten Gänseblümchen. Die gibt es nicht nur in weiß, die roten sind für die kälteren Jahreszeiten besser geeignet. Deshalb stehen sie auch hier vor der Tür.

Während ich intensiv schaue umschwirrt mich eine Biene. Oder ist es eine Wespe?

Beides ist verkehrt, eine Schwebfliege lässt sich auf der kleinen Blüte nieder um sich zu stärken. 

Ihr Rücken schimmert golden und ansonsten ahmt sie das wehrhafte Aussehen der Wespen nach mit ihrer schwarz-gelben Rückenzeichnung. Könnte natürlich auch ein Fan der Borussia Dortmund sein.

Diese Schwefligen nennt man so, da sie die Fähigkeit besitzen durch eine hohe Anzahl von Flügelschlägen nahezu auf der Stelle zu verharren. Man nennt es auch “Schwirrflug”. Die Wollschweber machen es ganz ähnlich.

Allein in Deutschland sind mehr als 450 Arten beschrieben, weltweit geht die Zahl in die 6.000. Ganz schön viel, sie können also ganz unterschiedlich aussehen.

Gefahr geht nicht von ihnen aus, im Gegensatz zu den ähnlich aussehenden Wespen besitzen sie keinen Stachel. Auch gut.

Mit der Bestimmung bin ich nicht sonderlich gut, ich tippe auf eine gemeine Feldschwebfliege.
Wobei, so gemein ist die gar nicht – Spaß beiseite. Wahrscheinlich ist es ein Weibchen.

Diese Art der Schwebfliegen ist eine Art “Wandervogel”.

Im Herbst machen sie sich aus unseren Regionen auf und fliegen in Richtung Mittelmeerregion. Dabei werden gar die Alpen von manchen der kleinen Tiere überquert. 

Mittlerweile sind auch diese netten Vertreter der Insekten von den Giften der modernen Landwirtschaft bedroht.

Natur im Blick: Die Kürbisspinne.

Die Kürbisspinne.

Auf einem Strauch entdecke ich eine kleine Spinne. Die Größe auf dem Foto täuscht auch hier, höchstens fünf Millimeter beträgt die gesamte Länge.

Da musste ich sehr genau hinsehen. 

Während ich noch mit schauen beschäftigt bin, schnappt sich das Spinnentier ein Opfer.
Fressen und gefressen werden.

Interessiert schaue ich zu, wie das Tier seine Beute einwebt. Du kannst auf meinem Foto die Spinndrüsen am Ende des unteren Hinterleibs erkennen.

Der Hinterleib ist grün und gelblich, mit einem Tupfer rot gefärbt. Schaut eigentlich ganz nett aus.
Auch ein wenig vom Radnetz kannst Du erkennen. Ihren Namen trägt sie wegen des, an einen Kürbis erinnernden, Hinterleib.

Finden kannst Du sie fast überall in Deutschland, sie ist häufig vertreten und meist sitzt sie in der Mitte ihres Netzes. Durch die grüne Färbung ist sie dabei in ihrer natürlich Umgebung recht unauffällig.

Verlassen wir das Schauspiel.

Und behalten die Natur im Blick.

Wespen überall.

Während ich so durch die Natur schlendere umschwirren mich die Holzbienen. Diese sind auch heuer wieder hier und lassen sich von mir nicht stören.

Besonders das oben zu sehende Gewächs zieht sie magisch an. Und während auf dem Foto keine Holzbiene zu sehen ist, kannst Du zwei Waldwespen erkennen. 

Du hast sicherlich eines ihrer Nester schon gesehen. Meist sind es grau gefärbte Nester aus verwittertem Holz hergestellt. Regelmäßig müssen wir den Dachboden im Winter darauf kontrollieren.

In so einem Nest können bis zu 800 Tiere leben.

Da sie auch gerne stechen, bin ich lieber vorsichtig.

Natur im Blick: Die Waldschabe.

Ein eifriger Kletterer fällt mir golden in der Sonne leuchtend auf.

Hoch hinaus geht es bis auf die Spitze der Blume. Scheinbar ein Bergsteiger, vielleicht auch eine Bergsteigerin. So genau kann ich es nicht erkennen.

Wenn ich genauer hinsehe könnte es sich um eine Waldschabe handeln. Von dieser gibt es viele Arten und sie sind nahezu überall in Europa verbreitet.

Solange sie hier in der Natur klettern habe ich nichts dagegen, im Haus müssen sie nicht sein.

Ich tippe hier auf ein Männchen. Weibchen haben kürzere Flügel und können nicht fliegen. Wenn Du mehr sagen kannst, schreib mir gerne in die Kommentare.

Natur im Blick: Roter Weichkäfer.

Schau mal, dort kommt ein kleiner “Drache” gelaufen. 

Aber keine Angst, es handelt sich um einen typischen Vertreter der roten Weichkäfer. 

Wenn er auf dem Foto noch so martialisch daherkommt, für uns ist der höchstens 1 cm lange Käfer keine Gefahr. Für andere Insekten jedoch schon.

Auf den Blüten begeben sich die Tiere auf die Jagd nach anderen Insekten, es sind also durchaus “Raubtiere”. Wenn auch in einer kleinen Größe. Blattläuse haben also deutlich mehr zu befürchten. Einen Schluck Nektar lehnen die Tiere aber auch nicht ab.

Ein Tier welches Du heute beobachtest, siehst Du im nächsten Jahr nicht wieder. Die Weichkäfer bilden eine Generation pro Jahr.

Wenn man genau schaut, sieht man sie recht häufig bei uns.

Diese junge Rose öffnet zaghaft einen Spalt und schon eilen die ersten Blattläuse herbei, ich hoffe Du kannst sie sehen.
Kaum zu glauben, noch nicht richtig auf der Welt und schon hängen die “Räuber” im Nacken.

Aber wenn ich die großen Rosenbüsche im heimischen Garten sehe, es besteht Hoffnung.

Ich komme zu meinem letzten Natur im Blick-Foto für den heutigen Artikel.

Ein Asiatischer Marienkäfer.

Wenn ich mich nicht irre. Sollte es der Fall sein, gib mir die Richtigstellung in die Kommentare.

Aber es sieht gar nicht aus wie ein Marienkäfer?

Genau, es handelt sich um eine Vorstufe in der Entwicklung der Käfer. Die Larve ist schon verschwunden und im Bild sind wir im Status der Puppe. Kaum zu glauben, aber es stimmt, hieraus entsteht ein Marienkäfer.

Die Farbe ist schon erkennbar und auch die Punkte sind bereits sichtbar. Ursprünglich liegt die Heimat dieser Käfer im fernen Asien.

Wie kamen sie hierher? Flüchtlinge?

Nein, eher nicht. Diese Käferlein wurden als Waffe eingesetzt.

Du hast richtig gelesen, Marienkäfer als Biowaffen. Soweit ist es schon gekommen auf der Welt.

Zur Schädlingsbekämpfung hat man diese Tiere vermehrt in der Landwirtschaft eingesetzt und so erfolgreich, dass sie sich immer mehr ausbreiten und unsere heimischen Arten verdrängen.

In Europa wurde das erste freilebende Exemplar erst im Jahr 2001 in Belgien dokumentiert. Mittlerweile haben sie sich weit verbreitet, bis in unseren Garten.

So ein Tier schmaust bis zu 270 Blattläuse am Tag. Äußerst effektiv.
Dafür verbreiten sie sich jetzt massiv.

Sachen gibt es.

Bis zum nächsten Mal bei Natur im Blick.

Natur im Blick: Asiatischer Marienkäfer.

Natur im Blick: Ein paar Links für Interessierte.

Björn
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2 Kommentare
  1. Anonymous sagte:

    Lieber Björn,
    es ist interessant zu lesen, was diese kleinen Monsterchen so treiben und lieben. Ich hätte nie gedacht, dass diese “Marienkäferchen” so viele Blattläuse fressen.

    Liebe Grüße
    Traudi

    Antworten
    • Björn sagte:

      Hallo Traudi,

      oh ja, ist schon interessant.
      Immer wenn ich so ein Tierchen fotografiere lerne ich etwas dazu.
      Da es mir im Moment zu warm ist, kommen die Artikel in einem größeren Abstand.

      Schöne Grüße
      Björn

      Antworten

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