Unterwegs im Marsbachtal. Sonne, Wolken, Natur und Tiere – was will man mehr. Alltagserinnerungen unterwegs.

Als ich einen ersten Blick in die morgendliche Welt werfe, zwinkert mir die Sonne in die verschlafenen Augen. Na, wenn heute nicht der Tag zum Ausflug einlädt, wann dann.

Zunächst stehen die morgendlichen Aktivitäten auf dem Programm und ein stärkendes Frühstück darf dabei natürlich nicht fehlen.

Ein paar Vorbereitungen sind noch zu treffen und endlich geht es los.

Dem Ausflug in Richtung Marsbachtal steht nichts mehr im Weg.

Marsbachtal? Wo liegt das eigentlich?

 

Gute Frage, die natürlich erst geklärt werden muss. Glücklicherweise kenne ich den Weg bereits. Es ist nicht mein erster Besuch. Aber vielleicht Deiner?

Das Marsbachtal liegt weitgefasst in der Mitte zwischen Amorbach und Walldürn. Wenn es etwas genauer sein soll, gebe im Navigationssystem des Vertrauens „Miltenberger Str. 35, 74731 Walldürn“ ein. Abfahrt ist „Beuchertsmühle“.

Womit wir diesen Punkt abgehakt haben.

 

Die Fahrt verläuft durch die schöne Odenwälder Landschaft, Wiesen, Wälder sowie Berge und Täler. Vorbei an der herrlichen Stadt Amorbach und bald ist der Abzweig zu sehen, ein kostenloser Parkplatz bietet genügend Stellplätze.

Ich bin angekommen.

Ankunft im Marsbachtal.

 

Offiziell nennt sich mein Ausflugsziel „Ökologisches Beobachtungsgehege Walldürn“. Ein ganz schön sperriger Name, ich bleibe bei meinem Marsbachtal.

Betreut wird es vom Walldürner Wildpark e.V. In meiner Erinnerung war es genau das einmal gewesen, ein kleiner Wildpark. Aber zur Historie kann ich nicht viel aussagen, zu diesen Zeiten war ich niemals hier gewesen.

Auf der Internetseite zum Gehege liest es sich so:

„Das Ökologische Beobachtungsgehege des Walldürner Wildpark e.V. ist weit mehr als „nur“ ein Wildgehege. Es ist eine Entschleunigungsinsel in einer Welt hektischer Betriebsamkeit. Das Beobachtungsgehege ist ganzjährig geöffnet und frei zugänglich.“

Klingt doch spannend.

Zeit für die Erkundung.

Es gibt einen schönen Rundweg.

 

In welche Richtung Du ihn gehst ist egal. Meine Wahl führt zunächst leicht bergab über eine kleine Brücke. Munter rauscht das Bächlein unter mir hindurch. Ob es der Marsbach ist kann ich nur vermuten. Es gibt keinen Hinweis. Aber da ich hier im Marsbachtal bin wäre es zumindest naheliegend.

Vor mir kommt ein Wohngebäude in Sicht. Schätze es war früher eine Mühle, so im halben Niemandsland.

Schnell bin ich vorbei und am Waldrand steht ein Hinweisschild, ich bin auf dem richtigen Weg.

Was ich als Waldweg beschreite dauert nur wenige Meter und ich stehe auf einem geteerten Weg. Es scheinen viele Wege hierher zu führen.

Trotzdem schön.

Auf der linken Seite öffnet sich der Blick in das Gehege und unterhalb erkenne ich die Beuchertsmühle.

Eine Gaststätte, die ebenfalls eine Mühle war.

Nicht weit biege ich wieder auf einen schönen Feldweg ab.

 

Es geht abwärts. Nach ein paar Schritten komme ich an einen Beobachtungspunkt und schaue in das Gehege. Die Tiere sind weit weg in ihrer natürlichen Umgebung und Familie Hirsch schaut genau wie ich, so schauen wir uns gegenseitig an.

Wer schaut hier nach wem?

Aber genau darin liegt auch der Sinn hinter dem Beobachtungsgehege.

Der traditionelle Wildpark wurde vor einiger Zeit in ein „Ökologisches Beobachtungsgehe“ umgeformt. Die Besucher sollen zur Beobachtung von Tier- und Pflanzenwelt angeleitet werden.

Bei mir jedenfalls gelingt es perfekt.

Viele Tiere in schöner Landschaft.

 

An einer Hütte kann ich durch die Gitter in der Ferne eine ganze Reihe von Tieren entdecken. Mufflons sind zu sehen, auch Rehe entdecke ich. Sie scheinen, wie ich, ihren Tag zu genießen.

Lassen sich durch meine Anwesenheit nicht stören und kommen auch nicht hektisch angelaufen um auf „Leckerlies“ zu warten.

Völlig natürlich, aber mit Zaun.

Trotz der Entfernung habe ich ein paar Fotos gemacht.

Ein Teleobjektiv hatte ich nicht dabei, hoffe die Fotos sind trotzdem aussagekräftig.

Nach einer angenehmen Weile geht es weiter zu den Wildschweinen.

Die Wildschwein-Rotte hat muntere Jungtiere.

 

Von weitem kann man sie schon hören. Die Wildschweine sind aktiv. Als ich näher komme schaut mich ein Heranwachsender (oder eine Heranwachsende?) neugierig an.

Die wilden Verwandten unserer Hausschweine sind heute weit verbreitet und mischen so manchen Stadtgarten auf.

Ich bin ihnen auch in freier Wildbahn, ohne trennenden Zaun, schon begegnet und wenn sie Jungtiere haben, solltest Du Vorsichtig sein.

Hier haben wir nichts zu befürchten und können die Tiere beobachten.

Die Frischlinge, also die Neugeborenen, haben noch ihr gestreiftes Fell – hübsch. Doch bereits nach ca. vier Monaten werden sie dieses gegen ein bräunliches tauschen.

Täuschen darf man sich nicht, aus diesen kleinen können ziemliche „Brocken“ werden, so ein ausgewachsener Keiler kann bis zu 200 Kilogramm auf die Waage bringen.

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Du wirst dich wundern, aber die Tiere sind ziemlich beweglich und auch gute Schwimmer. Einmal aufgeschreckt können sie bis zu 40 Kilometer schnell werden, wenn sie auch dieses Tempo nicht lange durchhalten. Den Trab können sie aber schon länger durchstehen, wenn auch nur mit Tempo bis zu 10 Kilometer.

Springen können sie auch, über ein Meter hoch. Die Flucht ist also schwer, aber unsere Freunde hier sind friedlich.

Vor mir haben sie auch nichts zu befürchten.

Feinde haben diese Tiere aber schon, Wölfe oder Bären können Wildschweine fressen. Meist jagen sie geschwächte Exemplare oder Jungtiere. Größter Feind ist jedoch der Mensch. So kommt es, dass die Wildschweine meist nur wenige Jahre alt werden. Ansonsten könnten sie schon an die zwanzig Jahre erreichen.

Genug, ich ziehe weiter und lasse die Rotte zurück.

Ich spaziere an dem großen Beobachtungsareal entlang.

 

Die Landschaft ist vielfältig, Wiesen und Wald, ein Bachlauf und Teiche begegnen mir. Ein richtiges Idyll. Auf einem kleinen Teich kann ich durch ein Beobachtungsrohr zwei Enten sehen.

Ansonsten ist es jetzt eher ruhig, die Tiere haben sich auf die andere Seite zurückgezogen. Aber auch am Wegrand gibt es viel zu sehen.

Schmetterlinge sind unterwegs und Vögel zwitschern in den Bäumen.

Mit etwas Mühe erkenne ich Rothhirsche und Dammwild auf der anderen Seite wieder. Es ist eine schöne Runde, die sich jetzt langsam ihrem Ende entgegen neigt.

Am Ende gibt es einen Teich mit vielen Fischen, direkt nebenan treffe ich wieder auf die Beuchertsmühle. Ob sie ein Mühlrad hat, kann ich nicht erkennen.

Das Gasthaus ist geschlossen, macht meist erst gegen Abend auf. Nur an Sonntagen ist früher geöffnet, aber heute ist Samstag.

Ein großer Abenteuerspielplatz.

 

Vorbei am Toilettenhäuschen durchquere ich den großen Abenteuerspielplatz. Da hätte ich mich als Kind auch wohlgefühlt. Heute bin ich leider zu alt dafür.

Sogar Wasser zum Planschen und Bauen gibt es hier.

Kinder sind auch unterwegs und scheinbar äußerst zufrieden.

Während ich den Spielplatz hinter mir lasse, erreiche ich wieder den Parkplatz und befinde mich am Ausgangspunkt.

Ein schöner Ausflug und ein netter Flecken den ich jederzeit empfehlen kann.

Ich komme sicher wieder hierher.

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Björn
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