ALTE FUNDSTÜCKE Alte Fundstücke auf Alltagserinnerungen.de Jeden Tag verlöschen die Feuer der Erinnerung. Damit sie nicht unwiederbringlich verloren gehen halte ich sie am Leben. Heute: Stella Caffetiere Tipo S.

 

Während das Wetter munter seine Kapriolen schlägt, bringen mir meine zwei Freunde ein neues Fundstück auf den Tisch. Die Herstellungszeit konnte ich nicht genau recherchieren. Gefunden habe ich höchst unterschiedliche Angaben. Diese reichen von den 1930-er über die 1950-er bis in die 1970-er Jahre. Vielleicht gab es dieses nette Stück auch in der ganzen Zeitspanne.

Hergestellt wurde es in „Bella Italia“.

Um was es sich handelt? Eine kleine Reiseespressomaschine mit dem klingenden Namen „Stella Caffetiere Tipo S“. Ob es sich bei dem „Tipo S“ um eine Größenangabe handelt?

Zwei kleine Italiener.

 

Oder liegt in dem Liedtext von Georg Buschor bereits eine versteckte Diskriminierung? Egal, 1962 war dieses, von Christian Bruhn, komponierte Lied ein großer Erfolg. Conny Froboess interpretierte den Erfolgsschlager unvergessen.

Apropos Conny, wenn Du ihr Teenagerzimmer sehen möchtest, fahre in das 50-ziger Jahre Museum nach Büdingen, dort steht es.

Jedenfalls stammt das Lied aus einer Zeit als die Wirtschaftswunder-Kinder gerne den Weg in die südlichen Gestade antraten. Ob mit oder ohne Anhängsel, sprich Wohnwagen. Und sei er noch so klein, über die hohen Berge machte man sich auf gen Süden.

„Ans blaue Meer…“ vielleicht sogar in den „Hafen von Adano“.
Ebenfalls aus einem alten Schlager, diesmal gesungen von Lonny Kellner und Rudi Schuricke, dessen „Capri Fischer“ gleichfalls unvergessen sind.

Aber ich glaube ich schweife ab.

Mein Fundstück passt in diese Zeit.

 

Die in genau den genannten Schlagern beschrieben wurden. Und „…wenn einer eine Reise tut“ oder tat, dann konnte er es mit ins Gepäck nehmen.

So musste er – oder sie – unterwegs nicht auf ein duftendes Tässchen verzichten. Handelt es sich doch um eine Reise-Caffetiere. Und hübsch handlich ist sie auch noch.

Auch zwei Tässchen sind mit dabei und können platzsparend auf dem Brenner untergebracht werden. Bei meinem Modell ist leider eine der beiden Tassen etwas beschädigt.

Wer hat es erfunden?

 

Die Marke Stella wurde im Jahr 1924 von Gino Sgarbi und Girolamo Chiozzi ins Leben gerufen. Vertrieben wurde sie von der „Officine Metallurgiche Sgarbi Chiozzi & Cie“.

Neben dem genannten Fundstück wurden allerlei Haushaltswaren unter die Leute gebracht.
Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahmen die Gründersöhne, Abdon Sgarbi und Franco Chiozzi, das Ruder und die Firma nannte sich fortan „Metallurgica Lux di Sgarbi e Chiozzi“.

Wie es scheint, gibt es das Unternehmen noch heute, allerdings in den Händen von Marina Sgarbi.
Bei diesen Informationen bitte ich um Rücksicht, die Informationen aus den italienischen Seiten könnte ich auch falsch gedeutet haben, mein Italienisch ist auf dem Gradmesser bei „Null“ anzutreffen.

Wie funktioniert es…

 

Das Gehäuse hat eine Höhe von 17 cm und die breiteste Stelle misst 7,5 cm.
Öffnest Du den Deckel durch eine Drehung, kannst Du, nach Herausnahme des Filters, Wasser einfüllen. Es reicht gerade für zwei Tassen.

In den Filter gibst Du das Pulver und verschließt alles wieder.
Jetzt entzündest Du den kleinen „Brenner“ und wartestet ab.

Nach einer Weile wird das Wasser durch den Filter gedrückt und vermischt sich, aus der Auslassröhre (gibt es ein Fachwort dafür?) tropft der fertige Espresso in die kleinen Tassen.

Ein schönes Stück.

Ich habe gesehen, es gibt heute noch Dichtungen dafür zu kaufen.

Womit ich für diesmal wieder am Ende bin.

Und was kommt nächstes Mal?

„Lass dich überraschen…“ um es mit den Worten eines verstorbenen Showmasters zu sagen.


Bis dahin bleib interessiert.

Björn
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