Unterwegs im Odenwald. Diesmal möchte ich mir den “Fallenden Bach” ansehen. Die “Niagarafälle des Odenwalds” – mal sehen, was sich dahinter verbirgt. Alltagserinnerungen unterwegs.

Vielleicht erinnerst Du dich, vor einigen Jahren war ich unterwegs zum “Fallenden Bach”.

Damals, in der Weihnachtszeit, begegneten mir eine Reihe von Nikoläusen an der Ruine Rodenstein. Schätze diesmal wird es nicht passieren. Vielleicht sehe ich dafür mehr vom eigentlichen Ausflugsziel. 

Ich bin heute ohne Stativ unterwegs, denn letztes Mal habe ich extra eines dabei gehabt. Tja und auch wieder zurückgeschleppt. Allerdings ohne es zu benutzen, denn vom “Fallenden Bach” war nicht viel zu sehen. Felsen und ein paar “Tropfen” Wasser. 

Doch diesmal hoffe ich auf mehr Effekt. Es hat in den letzten Tagen geregnet und vielleicht kommt noch Wasser aus dem Boden vom Winter. Gab ja im Frühjahr noch mal Schnee auf der Höhe.

Meinen Ausflug beginne ich auf einem ausgeschilderten Wanderparkplatz.

Kamera bereit und das “Abenteuer” kann beginnen. Ich mache mich auf den Weg in Richtung Ruine Rodenstein.
Nachfolgend ein paar Impressionen von den ersten Wegschritten.

Ein schöner Weg in Richtung Ruine Rodenstein.

Die Gegend hier ist “urig” und der alte Hohlweg führt in Richtung Ruine Rodenstein.
Aber ich werde nicht hinunter gehen, mein Weg führt an der alten Burg vorbei.

Heute habe ich zunächst ein anderes Ziel.

Immer wieder kommt Wasser den Berg hinab. 

Am Weg begegnen mir Hinweistafeln auf die Rodensteiner Ritter und deren Sagenwelt.

Emsige Waldameisen sind bei der Arbeit. Ganz in der Nähe gab es früher einen Weg, welcher von uns “Ameisenweg” genannt wurde. Dort waren früher große Kolonien dieser Tiere zu finden – es wimmelte quasi vor Ameisen.

Als ich das letzte Mal dort war, gab es nicht mehr ganz so große Populationen – was mir vor Augen führt, es wird immer mehr Natur zerstört.
Mit jedem Tag geht mehr davon verloren, da hilft auch der ganze Klimahype nichts. Statt die Natur zu bewahren, reißt man große Lücken in die Wälder und pflastert diese mit hohen Kunstspargeln zu. 

Vielleicht kommen spätere Generationen und protestieren gegen diese Entwicklung, kann man heute nicht sagen – alles entwickelt sich immer weiter. Und so manches, von dem man früher dachte, es sei gut, weiß man erst viele Jahrzehnte später wie schädlich es doch war.

Aber wir nähern uns meinem heutigen Ziel, ich höre es rauschen – ein gutes Zeichen.

Der fallende Bach.

Heute ist er wirklich vorhanden, ich komme mir ein wenig vor wie in den Alpen.
Wir sind hier im Odenwald mit Wasserfällen nicht wirklich verwöhnt. Somit hat meine Aussage “die Niagarafälle des Odenwaldes” einen kleinen Hauch von Wahrheit in sich. Hey, ich bin genügsam *lach*.

So in der Sonne auf der Bank und das rauschen des Wassers, oh ja, es hat schon was.

Immerhin knapp 10 Meter fällt das Wasser herab. Eigentlich heißt das Naturdenkmal “Fallendes Wasser”, wir sagen in unserer Gegend “Fallender Bach”. Wie auch immer, allemal sehenswert.

Aber ich möchte dich nicht länger auf die Folter spannen, selbstverständlich habe ich ein paar Fotos davon gemacht. Leider hatte ich mein Stativ nicht dabei, also musste ich mich mit Verschlusszeiten um 1/10 begnügen. Hoffe, die Fotos sind dennoch was geworden.

Wie immer gilt, klicke die Fotos an und Du siehst eine Galerieansicht. Dann ist die Qualität besser, in der Galerievorschau werden sie nicht immer scharf angezeigt. Aber wenn Du eines der Fotos anklickst, kannst Du alle ansehen.

Jetzt aber die Fotos vom Wasserfall.

Nach einer schönen Pause mache ich mich auf den Rückweg und diesmal durch die Ruine Rodenstein.

Hier war ich bereits als Kind sehr oft mit meinen Eltern unterwegs. Die Ruine ist nicht allzeit von meinem Heimatort entfernt und eine Wanderung lohnt sich immer. Ein verwunschener Flecken mit viel Geschichte.

Warum haben die Herren von Fränkisch-Crumbach sich eigentlich hier eine Burg errichtet und sich Rodenstein genannt?

Möglicherweise wollten sie ein deutliches Zeichen in Richtung Erbacher Grafen setzen. Deren Burg in Reichelsheim liegt in Sichtweite – quasi ein mittelalterliches “bis hierhin und nicht weiter”. 

Heute sind davon nur noch Reste übrig, wahrscheinlich ohne Pflegemaßnahmen gar nichts mehr. So wie es meist ist, die heutigen Ruinen sind oft viel später aus den Bruchsteinen aufgemauert worden um Touristen anzulocken oder aus romantischen Gesichtsgründen.

Interessanterweise hat einer meiner Vorfahren einmal einen Vertrag mit den Nachfolgern der Herren von Rodenstein um 1739 geschlossen. Er pachtete damals ein Mühlgut und nannte sich im Kirchenbuch “hochadliger Müllermeister”. So ändern sich die Zeiten, von der Mühle ist heute nicht mehr viel zu erkennen und mein Vorfahr Johann Friedrich ist lange schon in die ewigen Jagdgründe eingefahren.

Und ich mache mich nun auf denWeg nach Hause.

Nächstes Mal gibt es vielleicht wieder ein Fundstück.

Bis dahin bleib interessiert.

Björn

Björn
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2 Kommentare
  1. Traudi sagte:

    Lieber Björn,
    ich wollte mir hier eigentlich den Wasserfall anschauen, der ja wunderschön und sogar “tröpfchenweise” fotografiert wurde. Und als Zugabe wurde ich auch noch mit der tollen Ruine überrascht. Du weißt ja, das ist 100 % etwas für mich. Danke fürs Mitnehmen!
    Liebe Grüße
    Traudi

    Antworten
    • Björn sagte:

      Hallo Traudi,

      diesmal war wenigstens ein Wasserfall da – letztes Mal kamen nur ein paar Rinnsale herunter.
      Leider hatte ich kein Stativ dabei, aber die Tröpfchen gehen ja munter von der Hand.

      Die Burg gab es als Zugebe dazu :)

      Schöne Grüße
      Björn

      Antworten

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