Ausflug in die Obrunnschlucht im Odenwald, weniger wegen der eigentlichen Schlucht sondern mehr wegen dem, was es dort zu sehen gibt. Was das ist? Finden wir es heraus.

Um zur Obrunnschlucht zu gelangen fahren wir in Richtung Höchst im Odenwald auf der Bundesstraße 45, südlich von Höchst zweigt hier die Landesstraße 3106 ab und wir kommen zu einem gut beschilderten Parkplatz.

Auto abstellen, Wanderschuhe schnüren und das Abenteuer kann beginnen.

Ist hier wirklich eine Schlucht?

Ja, der Obrunnbach verläuft hier durch einen Graben. Der Bach ist aber nicht für den Einschnitt verantwortlich, dieser geht zurück auf die Auffaltung des Odenwaldes vor gut 180 Millionen Jahren.

Um 1857 wird die heutige Obrunnschlucht „entdeckt“, wie es heißt und namentlich erstmalig erwähnt.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hat der Odenwaldklub hier einen Wanderweg angelegt und fortan erfreut sich die Obrunnschlucht eines regen Besucherstroms.

In der Mitte des letzten Jahrhunderts kommt das hinzu, weshalb wir heute hier sind.

Privatpersonen errichten an ausgewählten Stellen in der Schluchtstrecke kleine Burgen und weitere Gebäude. Es entsteht eine kleine Sagen- und Märchenwelt.

Leider werden durch ein Unwetter in den 1950er Jahren fast alle dieser kleinen Schmuckstücke zerstört. Erst in den beginnenden 1960er Jahren wird ein Neuaufbau begonnen. Sogar ein Kiosk wird errichtet.

Es ist eine Zeit, in der es überall kleine Märchenwälder gibt – ich kann mich noch gut an solche Einrichtungen erinnern.

Als Kind war ich von solchen Gebäuden fasziniert und auch die kleinen mechanischen Märchenhäuser sahen mich immer als kleiner Björn begeistert.

Mit dem Ausklang der 1970er Jahre endet zunächst die Geschichte der Obrunnschlucht als Miniaturheimat.

Die Menschen zieht es zu anderen Attraktionen und die Gebäude verfallen oder werden mutwillig zerstört.

Es dauert bis 2005, dass es wieder neue Gebäude gibt. Eine Interessengemeinschaft beginnt mit dem Neuanfang.

Aber wie die Menschen so sind, schon ein paar Jahre später werden wieder viele der Gebäude durch blindwütige Randale zerstört. Ich frage mich manchmal, weshalb es Spaß macht so etwas kaputt zu machen.

Glücklicherweise sind mittlerweile wieder viele Gebäude restauriert und ein Besuch in der Obrunnschlucht ist ein richtiger Spaß für Groß und natürlich klein

Der Weg führt über Brücken durch einen urigen Wald und gutes Schuhwerk ist schon erforderlich.

Weit ist es nicht, aber mit einem kleinen Rundweg kann man gut 5 Km unterwegs sein.

Ich hoffe mein kleiner Rundgang hat Dir gefallen,

wenn Du in der Nähe bist, dann schau vorbei – ist wirklich schön.

In diesem Sinne, bleib entspannt

Es grüßt Dich Björn

Björn
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