Seit langem war ich nicht mehr in der Natur.

Arbeit, Stress und auch das Wetter machten mir einen Strich durch die Rechnung.

Auch heute ist der Himmel grau verhangen, Regen liegt förmlich in der Luft.
Zum Glück fällt er noch nicht in dicken Tropfen herab.

Ich nutze die Zeit, raus aus dem Haus.
Mit der Kamera im Gepäck.

Weit kann ich nicht gehen, aber am Marbachsee war ich schon lange nicht mehr.
Na dann, ab durch den Odenwald.

Blick auf den See

Der See ist heute weitgehend verlassen, nur wenige sind wie ich hier unterwegs.


Im Sommer schaut es ganz anders aus, da kannst Du kaum ungestört hier spazieren. Viel zu viele Menschen stehen und liegen am See, sind um diesen unterwegs oder auf ihm.

Heute nicht, das kalte und feuchte Wetter schreckt die meisten Ausflügler ab.
Nur eine Joggerin und ein paar Leute mit Hund begegnen mir. Letzterer springt sogar freudig in das kalte Wasser.

Auf dem Ablauf steht ein Weihnachtsbaum.
Noch sind die Lichter aus, dafür ist es noch zu hell, wobei „hell“ trifft es nur bedingt.

Auch der Himmel zeigt sein tristes graues Kleid.
Ausgebrannt ist er auf meinen Fotos nicht, aber viele Wolkenstrukturen kommen heute nicht hervor.

Ich laufe an der Mauer hinab, ein steiler kurzer Weg führt mich ans Ufer.

Längst ist der „Indian Summer“ vorbei. Bunte Bäume gibt es nicht mehr, dafür aufsteigende Nebel und alle Farben wirken auf mich „stumpf“ an diesem Tag.

Es ist Winter, Dezember.
Nur wenig erinnert noch an den letzten Sommer.

In der Ferne ist ein Kormoran unterwegs, mit der Kamera kann ich ihn nicht einfangen.
Auch das Entenpärchen verdrückt sich lieber weiter raus auf das Wasser als es mich kommen sieht.

Meine Reichweite ist mit 28-60 beschränkt. Aber diese leichte Kombination ist für diese Tage die richtige, ich trage leicht und es reicht für Fotos zur Erinnerung.

Auch jetzt zeigt die Natur sich in ihrer Vielfalt.

Wer mit offenen Augen geht, kann überall etwas entdecken.

Ein paar letzte Beeren, saftig grüne Moose und Flechten und ein paar letzte Pilze, die der Herbst vergessen hat.
Mancher Zeitgenosse rennt vorbei und fragt sich, was fotografiert der Typ da bloß.

“Da ist doch nichts zu sehen”.

Oh doch, möchte ich schmetternd zurufen. Unterlasse es lieber und gehe meiner Wege.

Moose und Flechten zu erforschen muss eine unendliche Aufgabe sein. Es gibt so viele Ausformungen, Farben und mehr.
Hierbei den Überblick zu bewahren stelle ich mir schwer vor. Aber sicherlich eine faszinierende Welt. 

Diese spielt sich in aller Öffentlichkeit ab und ist doch fast verborgen vor den eiligen Blicken der gehetzten Gegenwart, nicht wahr?

 

Stille liegt in der Luft, Wolken ziehen in die Ferne
Keine Menschenseele weit und breit, Natur nimmt uns gelassen hin

Winter über dem Land, genieße die Ruhe gerne
Wo Gedanken treiben, ich sein kann, der ich gerne bin

Was mehr bleibt mir heut zu sagen. Die Kälte treibt so langsam durch die Kleidung und erste Tropfen wurden von den grauen Wolken entlassen.

Es wird Zeit, zurück in die Wirklichkeit. Der Alltag hat uns wieder.

Bleib interessiert und erfreut an den Kleinigkeiten des Lebens.

 

Björn
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