In Hering – alltagserinnerungen, Frühjahr 2019.
Sonntag im Odenwald. Vor dem Fenster toller Sonnenschein, aber beim Tritt vor die Tür merke ich gleich, der Winter gibt sich noch nicht ganz geschlagen. Es weht ein kühler Wind durch´s Geläuf.
Aber frische Luft kann ja nicht schaden.
Heute führt mein Weg mich nach Hering.
Was sich anhört wie ein Fischerdorf, liegt in Wahrheit auf einem Bergrücken im Odenwald.
Der kleine Ort Hering ist Teil der Gemeinde Otzberg und bietet knapp unter 1.000 Einwohnern eine Heimat.
Für alle Geschichtsliebhaber, bis zur Eingemeindung war Hering die kleinste Stadt Hessens.
Gleich am Ortseingang gibt es einen großen, kostenlosen, Parkplatz und mein Rundgang kann beginnen.
An der Kirche lädt mich ein Hinweis “Kersch iss uff” zum Besuch ein.
So reden wir in dieser Gegend. Bedeutet nichts weiter als “Die Kirche hat geöffnet!”.
Also nichts wie rein.
Es handelt sich um die evangelische Kirche im Ort. Eine katholische Dependance gibt es auch noch, allerdings habe ich diese nicht besucht – war zuviel Andrang. Dazu später mehr.
Die Ausstattung ist einfach gehalten, aber trotzdem schön – mir jedenfalls hat es gefallen.
Wenn Du mich länger kennst weisst Du, ich bin ein Fan der Offenen Kirchentür.
Leider habe ich es mit meinem Objektiv nicht besser geschafft die Decke zu fotografieren und die Wände gerade zu halten, Du musst also mit den “stürzenden Linien” leben.
Weiter im Ort.
Der Name Hering geht wohl zurück auf einen “hohen Ring”, vielleicht eine Fluchtanlage in alten Zeiten.
Möglicherweise hängt der Name auch mit dem Vulkan Otzberg zusammen. Denn eigentlich ist diese Erhebung ein Vulkan, wenn auch glücklicherweise nicht mehr aktiv.
Allerdings sind seine Basaltfelsen noch deutlich zu erkennen.
Bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden an seinen Hängen Basalt und Feld- sowie Schwerspat abgebaut.
Besonders bekannt ist der Ort auch durch die Veste Otzberg, deren Überreste oben auf dem ehemaligen Vulkankegel stehen.
Heute herrscht allerdings Hochbetrieb, es findet eine Veranstaltung statt und deshalb besuche ich die Anlage nicht.
Davon werde ich auch in nächster Zeit absehen, denn sie wird umfangreich renoviert werden – bin gespannt.
Entweder eine Sammlung alter Opel Automobile oder eine eigenwillige Gartengestaltung – ich bin mir nicht sicher.
Neben einer “Lagerstätte für Brennstäbe und spaltbares Material” gibt es in Hering auch allerlei alte Gebäude.
An schönen Tagen wie heute kannst Du hier den Blick bis nach Frankfurt am Main schweifen lassen.
Noch besser geht dies von dem Wehrturm der Veste Otzberg.
Das war es mit
In Hering – alltagserinnerungen, Frühjahr 2019.
Nach diesen weiteren Impressionen meines Rundgangs verabschiede ich mich für heute.
Wenn Du möchtest, dann sei auch nächstes Mal wieder mein Begleiter – mal schauen wohin es mich dann verschlägt hier im Odenwald.
Bis dahin, bleib interessiert,
ich grüße Dich
Björn
Hier noch ein paar weiterführende Links zum Thema:
- Am Teich. - Dezember 7, 2024
- Mensch hau ab! - November 22, 2024
- Auf dem Trommturm. - November 16, 2024
Hering – den Ort kannte ich noch nicht! Dabei ist der Ort ja richtig urig – die Gebäude und natürlich auch die ungewöhnliche Lage! Die Basaltsäulen mitten im Ort sind wirklich beeindruckend.
Danke fürs Zeigen!
LG
Calendula
Hallo Calendula,
Hering liegt auf einem erloschenen Vulkan, mit Burg drauf.
Daher kommen auch die Basaltsäulen, wir nennen den hellen Bergfried “Zuckerrübe” ;)
Liebe Grüße
Björn
Lieber Björn,
als ich die Überschrift las, dachte ich zuerst: “Jetzt ist der Björn vom Frosch auf den Hering gekommen”. *lach*
Die alten Gebäude in diesem Ort gefallen mir. Vor allem finde ich das Portal an der Kirche wunderschön.
Gerne bin ich beim nächsten Mal wieder deine Begleiterin.
Liebe Grüße
Traudi
Hallo Traudi,
*g* darauf bin ich noch gar nicht gekommen – passt :D
Wenn alles klappt kommt diesen Monat noch ein Schlossbesuch.
Liebe Grüße
Björn