Ab und an hört man sie ja noch, diese alte Redewendung „…jetzt ist aber Sense“ oder in Abwandlung „Dann ist Sense!“.
Ehrlich gesagt, ich habe mir nie darüber Gedanken gemacht, weshalb man das sagt – es war halt so. Geht es Dir auch oft so, Du nutzt Redewendungen, ohne jemals drüber nachzudenken, weshalb man das so sagt?
Was wir mit dieser Aussage meinen ist klar
„Jetzt reicht es!“, „Schluss, aus und vorbei!“
so in diese Richtung.
Aber wieso sagen wir das nicht?
Und woher kommt diese Redewendung?
Machen wir eine kleine Zeitreise zurück…in die Zeiten, als die Felder noch mit der Sichel oder der Sense abgeerntet wurden.
Bei großen Gütern setzte dies natürlich eine Menge Arbeitskräfte voraus und die Ernte musste ja rechtzeitig eingeholt werden, um keinen Schaden zu nehmen.
Hier kamen oft saisonale Erntehelfer oder Mähhelfer zum Einsatz.
„Schnitter“ wurden diese genannt. Sie waren saisonale Wanderarbeiter und ihr Arbeitswerkzeug die Sense. So zogen sie von Hof zu Hof und halfen bei der Erntearbeit.
Bekannt wurden die „Sachsengänger“, welche als saisonale Hilfskräfte in die Magdeburger Börde kamen, um bei der Ernte zu helfen. Wenn sie auch keine klassischen Schnitter waren, wurden sie dennoch so bezeichnet.
Um die vielen Personen unterzubringen, wurden richtige „Schnitterkasernen“ errichtet, hast Du davon schon gehört?
Schön und gut, wirst Du jetzt sagen, aber was hat dies alles mit unserer Redewendung zu tun?
Stimmt, zurück zum eigentlichen Thema.
Man vermutet die Herkunft dieser Redewendung darin, dass der Ausruf „Jetzt ist, aber Sense!“ im Bereich der Schnitter zu finden ist. Quasi ein Ausruf die Sense wegzulegen und Feierabend zu machen.
Und jetzt?
Jetzt ist Sense ;)
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Hallo Björn,
erstmal vielen Dank für diese tolle Website! Sie dient mir sehr gut zum Abschalten.
Ich erkunde jetzt in meinen Mittzwanzigern aktiv meine Umgebung und Heimatgeschichte im Odenwald. Von der Landschaft über die Sprache bis zur Geschichte. Und dann habe ich deine Website gefunden, die von alledem ein bisschen abdeckt. Perfekt!
Nun diese Worterinnerung an “Jetzt ist Sense”: Die hat meine Mutter in meiner Kindheit sooft benutzt, als wir abends zur Bettgehzeit noch unruhig und laut waren oder draußen beim Spielen zu laut. Ich kam sofort ins Schwelgen, als ich deinen Artikel darüber las.
Ich finde es wichtig, was du hier machst: Geschichte sollte nie verdrängt sondern auch aktiv belebt werden.
Zusammen mit deinem gesamten Blog erfüllt mich hier immer eine Wärme und Geborgenheit, die mir sagt:
Mein Hobby ist nicht so lahm, wie es viele denken.
Danke dafür!
Mach bitte so weiter
Hallo Janosch,
vielen Dank für die schönen Worte.
Ja, ich habe diesen Ausspruch auch oft in meiner Kindheit zu hören bekommen :D
Im Laufe der Zeit geht vieles verloren oder wird weniger genutzt.
Nein, Dein Hobby ist gar nicht “lahm” sondern Geschichte ist immer sehr spannend.
Schöne Grüße
Björn