Unterwegs im Odenwald. Besuch der Quellkirche Schöllenbach. Ein alter Ort mit interessanter Geschichte. Begleite mich in Wort und Bild. Alltagserinnerungen unterwegs.
Ich bin ein Freund der offenen Kirche. Und ich besuche gerne Kirchen, wenn sie an meinem Wegrand liegen.
Die Atmosphäre dieser alten Gebäude ist jedesmal ein Erlebnis.
Besonders mag ich die alten Kirchen, etwas weniger die ganz modern gestalteten.
Wenn sie noch eine lange Historie haben, umso besser.
Ganz im Süden des hessischen Odenwald befindet sich die ehemalige Gemeinde Hesseneck und in der Nähe des Rathauses die kleine Ortschaft Schöllenbach. Heute gehören beide Orte zur Stadt Oberzent.
Direkt am Weg in Richtung Eutersee befindet sich die Quellkirche an der Straße.
Schöllenbach wurde anno 1344 erstmalig in den Urkunden erwähnt. Diese Erwähnung steht im Zusammenhang mit den Schenken von Erbach. Wie so vieles hier im Odenwald.
Bereits im späten 15. Jahrhundert wurde an dieser Stelle eine dreischiffige Kirche im spätgotischen Stil erbaut.
Es wird angenommen, dass es bereits zuvor eine ältere Anlage gegeben hat. Errichtet wurde diese über einer heiligen Quelle.
Die Quellkirche Schöllenbach.
Dem Wasser der kleinen Quelle wurden heilsame Kräfte nachgesagt und gleiches galt für ein vorhandenes Marienbild. Bald setzte eine rege Wallfahrttätigkeit an diesen Ort ein.
1515 wurde der von Graf Eberhard XIII. von Erbach gestiftete Schöllenbacher Altar in der Kirche aufgestellt. Dieser stellt den Stammbaum Christus dar. Heute ist er im Erbacher Schloss zu besichtigen.
Das Ende der Wallfahrten leitete die Reformation ein. Im Zuge dessen verfiel die Kirche über die Jahre.
In jener Zeit wurde der Altar nach Erbach verbracht, wo er sich noch heute befindet.
Im 18. Jahrhundert war die einst vielbesuchte Kirche nur noch eine Ruine.
Der heutige Kirchenbau wurde in den folgenden Jahrhunderten auf den Resten der alten Kirche errichtet, wenn auch weitaus kleiner in der Ausführung.
Auch die ehemals in der Kapelle befindliche Quelle ist mittlerweile im Freien zu finden.
Ein schöner Ort ist es allemal.
Glücklicherweise bot sich mir die Gelegenheit die Kapelle geöffnet vorzufinden.
Wenn Du in der Nähe bist, schau herein.
Bis dahin bleib interessiert.
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Ein schönes Kirchlein, lieber Björn. Da könnte ich auch nicht vorbeigehen. Wenn diese alten Steine erzählen könnten…
Liebe Grüße
Traudi
Hallo Traudi,
leider sind die Türen oft verschlossen, aber ich hatte Glück :)
Oh ja, diesen Erzählungen würde ich auch gerne lauschen.
Schöne Grüße
Björn