Alte Fundstücke auf Alltagserinnerungen.de. Jeden Tag verlöschen die Feuer der Erinnerung. Damit sie nicht unwiederbringlich verloren gehen halte ich sie am Leben. Heute: Rotnaht-Stäbchen Kragen.

Heute geht es an den Kragen. Natürlich nur im übertragenen Sinn.
Mein heutiges Fundstück sind Rotnaht-Stäbchen für den Kragen.

Du kannst damit nichts anfangen? Macht gar nichts, ging mir genauso.

Kommt noch dazu, dass ich nie in Anzügen unterwegs bin.

Rotnaht-Hemden sind so gut und sitzen so schön wie Rotnaht-Kragen.

Wer kennt ihn nicht diesen Werbeslogan.

Ich beispielsweise, aber jetzt bin ich natürlich schlauer.

Der Rotnaht-Kragen.

Es gab Zeiten, schätze bis in die 1950er Jahre hinein, in denen nicht jeder das Geld hatte mehrere Hemden zu besitzen. Auch war es schwierig einen Hemdkragen immer steif und in Form zu halten. Also gab es eine Abhilfe. Und in diese Bresche springt mein heutiges Fundstück.

Den Rotnaht-Stäbchen Kragen konnte man auf ein kragenloses Hemd aufsetzen. Somit war es möglich mehrere Hemden (ohne Kragen) zu besitzen und jeweils den halbsteifen Rotnaht-Kragen aufzusetzen.

Im Anzug sah danach immer alles gut und schön aus.
Besonders der Hemdkragen war immer in Form gehalten.

Gentleman ist Gentleman.

Die Firma Rotnaht?

Ich habe einige Zeit recherchiert. Eine Firma Rotnaht habe ich in Bietigheim gefunden. H. und E. Bezner Rotnaht-Kragen in Bietigheim/Württemberg so stand es auf einer Rechnung aus dem Jahr 1944. Das H. steht für einen Hugo Bezner. Viel mehr konnte ich hierzu nicht finden.

Was ich finde ist eine Olymp Bezner KG, welche im Jahr 1951 von Eugen Bezner (1901 bis 1960) im gleichen Ort gegründet wurde. Jener Eugen begann nach der Heimkehr aus der Kriegsgefangenschaft mit der Produktion von Herrenoberhemden in Bietigheim. Und vielleicht handelt es sich um jenen “E. Bezner” welcher vor dem Krieg mit seinem Vater bereits Hugo diese Rotnaht-Kragen hergestellt hat.

Ganz unwahrscheinlich finde ich diese Theorie nicht.

Die Firma Olymp Bezner KG gibt es noch heute.
Produziert werden Hemden, Strickwaren und Krawatten mit seinen ca. 900 MitarbeiterInnen.

Ist ein interessantes Fundstück.

Mal schauen was es als nächstes bei mir gibt.

Bleib interessiert.

Björn
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