Alte Fundstücke auf Alltagserinnerungen.de Jeden Tag verlöschen die Feuer der Erinnerung. Damit sie nicht unwiederbringlich verloren gehen halte ich sie am Leben.Heute: Siphon Kaffeemaschine mit Strom.
Siphon Kaffeemaschine mit Strom.
Heute wieder ein Fundstück, wie angekündigt. Es flatterte letztes Jahr ins Haus, gesucht habe ich es seit längerer Zeit. Gesehen bzw. gekannt schon viel länger. Nur einen Namen habe ich dafür nicht, jetzt weißt Du, wie der heutige Titel zustande gekommen ist.
Geht mir oft so, sicher hatten diese alten Stücke in ihrer Zeit einen klingenderen Namen, heute sind sie meist namenlos. Fast vergessen im Lauf der Jahrzehnte.
Vielleicht hatten sie auch nie einen anderen Namen als „Kaffeemaschine“.
Ich habe damals nicht gelebt.
Ganz ehrlich, auch heute bin ich kein Experte, was die Namensgebung aktueller Typen angeht.
Was möglicherweise auch darin begründet ist, dass ich keinen Kaffee trinke.
Während heutzutage vielleicht findige Namensgeber einen Titel wie „BrühTec 5002d“ vergeben würden, wäre das alte Gegenstück eher in Richtung „Harmonia – das Brühwunder“ gegangen. Dazu eine ältere Dame mit freundlichem Gesicht in der Kamera oder als Zeichnung auf dem Prospekt.
So ändern sich die Zeiten.

Kipp- oder Parallelsiphon.
Ihnen voraus gingen die ersten Versuche mit nebeneinanderliegenden Glaskugeln. Allerdings war die Qualität des Glases in der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert noch nicht so weit. Schnell konnte es zersplittern, wenn man die Wärmequelle nicht rechtzeitig löschte.
Aber der menschliche Erfindungseifer kennt bekanntlich keine Grenzen.
Im Jahr 1849 lässt sich ein Herr Preterre aus Le Havre in London eine Erfindung mit einem Gegengewichtsmechanismus patentieren. Auch in Wien ist man in dieser Hinsicht nicht untätig. August Reiss entwickelt ein ähnliches Prinzip.
Der zu erhitzende Behälter besteht nun aus Keramik oder Porzellan und nebenan steht ein verbundener Glasbehälter. Dies löst das Hitzeproblem. Zudem verschafft der Kippmechanismus der Konstruktion eine Art automatischen Ausschalter, welcher das Feuer löscht.
Ein sehr schönes Modell dieser alten Kaffeemaschinen habe ich in diesem Artikel vorgestellt.
Mein Fundstück.
Wie bereits erwähnt konnte ich keinen Hersteller oder Produktnamen finden. Aber im Funktionsprinzip passt es zu den zuvor beschriebenen Modellen.
Wir finden auf der linken Seite einen Glasbehälter, welcher in einem „Sattel“ aus Messing sitzt (wahrscheinlich). In diesem Behältnis mündet auch der Siebträger. Jener ist verbunden mit dem Wasserbehälter.
Der Wasserbehälter, späterer Kaffeebehälter, ist auf der gegenüberliegenden Seite angebracht an einem Ständer mit einer Art „Wippe“. Unten ist ein Auslasshahn für den fertigen Kaffee zu finden.
Im Gegensatz zu den frühen Modellen verfügt dieses Modell über zwei Kammern.
Die untere Kammer ist der elektrische Teil, hier sitzt eine Art „Wassererhitzer“.
Funktionsweise.
- Das Kaffeepulver wird in den gläsernen linken Teil eingefüllt.
- Rechts hinein kommt das Wasser.
- Kippschalter am Stromschalter einstellen.
Durch das Gewicht des Wassers sitzt die Kanne auf der rechten Seite jetzt tiefer. - Warten, das Wasser dampft in den linken Teil.
Da vermischt es sich mit dem Kaffeepulver. - Ist die Kanne mit dem Wasser leicht genug, steigt sie wieder aufwärts und der linke Teil (indem sich nun das Wasser befindet) sinkt herab. Hierdurch wird der Schalter, welcher zuvor von der Kanne offengehalten wurde, ausgelöst. Der Strom wird abgeschaltet in dem dieser Schalter herabsaust
- Im nun leeren rechten Teil kühlt sich die verbliebene Luft ab.
Es entsteht ein Vakuum. Hierdurch wird das Kaffeegemisch aus dem linken Teil in den rechten Teil gezogen. - „Der Kaffee ist fertig“
Was wir vermuten können.
Ist, dass diese Kaffeemaschine in der Zeit um 1920 hergestellt wurde. Sie ist noch sehr einfach gehalten und an die erfolgreichen Modelle von Hermann Eicke angelehnt.
Mit ihrem Aussehen und dem geplätteten Material hat sie eine orientalische Optik.
Wer sie hergestellt hat, ist mir nicht bekannt.
Ich konnte bisher hierzu jedenfalls keine Informationen finden.
Wenn Du mehr sagen kannst, schreibe es mir gerne in die Kommentare oder sende mir eine Mail.
Von mir gibt es kein Spam, versprochen.
Bis zum nächsten Mal.
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