Alte Fundstücke: Alter Kaffeebereiter. Ich bin auf der Suche nach den vergessenen Leuchtfeuern eines untergegangen Alltags. Alltagserinnerungen.
“Lass die Sonne in dein Herz…” sang vor einigen Jahren eine deutsche Sangestruppe mit einem luftigen Namen. In den letzten Wochen war dies kaum möglich, doch dann schaue ich nach oben und was sehen meine müden Äuglein?
Sonne genau – ich dachte schon, die gibt es nicht mehr.
Spaß beiseite. Vielleicht kommen jetzt bald wieder die Tage, wo ich raus kann, um neue Blicke auf meine Heimat zu werfen.
Bleibt nur noch “Corona”, aber die Geschichte werden wir hoffentlich auch bald los, gelle.
Solang man kaum einen Schritt vor die Tür machen kann, habe ich mich mit diversen Aufräumarbeiten beschäftigt. Endlich auch damit begonnen, Schellackplatten in neue Papphüllen zu stecken und die vorhandenen zu katalogisieren. Dabei habe ich kein besonderes Programm genutzt – ich bin kein sonderlich großer Plattensammler. Ein übliches Tabellenkalkulationsprogramm hat mir dazu völlig genügt. Aber ich bin damit auch noch nicht ganz fertig geworden.
Während ich so in meinem ganz privaten “Museum” bin, fällt mir ein alter Kaffeebereiter in den Blick. Et voilà – hier ist er – ein weiteres Stück in meiner Reihe “Alte Fundstücke”.
Eine alte Kaffeemaschine.
Ich habe mir die Details genau angesehen, aber einen Hersteller oder einen entsprechenden Hinweis konnte ich nicht finden.
Von der Formensprache würde ich sie in die Reihe der Wiener Kaffeemaschinen stellen. Diese müssen trotz ihrer Bezeichnung nicht aus Wien stammen.
Im Grundsatz funktioniert sie mit Dampfdruck.
Du nimmst die Haube ab und ziehst den Filter mit Steigrohr heraus, danach kannst Du Wasser in die untere Kammer einfüllen. Filter wieder eingesteckt und natürlich auch etwas Kaffeepulver hinein – Deckel drauf und es kann losgehen.
Na fast zumindest erst musst Du unten noch etwas Spiritus entzünden. Damit Du hierbei keine zu heißen Finger bekommst, ist der kleine Griff mit Porzellan oder Keramik umhüllt.
Dann heißt es abwarten.
Kaffeegenuss stoppt Überdruss.
Oder so ähnlich.
Nach einer kleinen Weile hat sich das Wasser erhitzt und es beginnt hochzusteigen. Auf seinem Weg in die obere Kammer vermischt es sich mit dem Kaffeepulver und wenn diese Prozedur abgeschlossen ist, kannst Du die Kaffeemaschine kippen und den Kaffee ausschenken.
Auch hierbei kannst Du dich nicht verbrennen, an der Tülle ist ein kleiner Knopf, um Brandblasen an der Fingerkuppe zu vermeiden.
Schön durchdacht und sicherlich schon einige Jahrzehnte alt.
Besonders fein gearbeitet ist dieser Kaffeebereiter nicht sicherlich die einfachere Variante dieser Modellarten.
Ich würde dieses Modell in die Endphase des 19. Jahrhunderts schieben wollen. Gehst Du hier mit mir?
Wenn Du weitere Informationen dazu für mich hast, schreibe mir einfach.
Bis zum nächsten Artikel bleib gesund.
Björn
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