„Im Tante Emma Laden, an der Ecke vis a vis…“ sang einst Udo Jürgens – unvergessen. Heute sind sie längst verschwunden, wo gibt es noch den typischen Laden aus dieser Gattung. Ich habe lange keinen mehr gesehen.

Schade eigentlich.

Da half alles Singen nicht, die Supermärkte und Discounter haben den Sieg errungen und geblieben sind Erinnerungen und Museumsstücke von einer schönen Zeit.

Einer Zeit, in der die dörfliche Gemeinschaftswelt noch intakt war und es darauf angekommen ist, zusammenzuhalten.

Wie froh war ich, wenn ich als Kind von meiner Oma in den nahen Laden geschickt wurde. War mir doch klar, da bleibt Geld über und davon konnte ich mir eine „Eis-Rakete“ kaufen für 1 DM. Mit diesem kleinen Schokohäubchen oben auf.

Nun ist meine Oma leider lange tot, der Laden ewig verschwunden und auch die Deutsche Mark hat es vor langer Zeit erwischt, was blieb – Erinnerungen an schöne Zeiten.

Was werden unsere Kinder oder Enkel einst zu erzählen wissen?

„Damals als Oma mich in den Discount geschickt hat und ich mir noch eine Tüte Chips mitgenommen habe….“

Hm, wohl nicht das Gleiche.

Es war auch einfacher.

Wenn man vergessen hatte, was genau man holen sollte, die Frau hinter dem kleinen Tresen wusste natürlich, was Oma so kaufte und dann war alles wieder gut.

So etwas wird heute nicht mehr so einfach ablaufen.

Viel zu schnell werden die Waren über die Bänder gezogen, das Einräumen in den Einkaufswagen fällt schon schwer.

Tja und früher, da bekam ich die Sachen noch in meine kleine Tasche reingepackt – musste sie nur noch die Straße runtertragen.

Kaum zu glauben, wie viele dieser kleinen Läden sich in so einem ländlichen Dorf halten konnten. Doch dann ging alles ganz schnell.

Bei uns war es die Leibbrandgruppe mit ihren HL-Märkten, welche zu Beginn den Siegeszug antraten und die kleinen Läden nach und nach ersetzten.

Dann kamen die Discounter und verdrängten Tante Emma.

Als Kind war ich meinem ersten Aldi, damals noch in Dieburg und ein Einkaufswagen kostete 10 DM Pfand – stell Dir es heute einmal vor.

Ich erinnere mich noch an die vielen leeren Kartons, die konnte man umsonst mitnehmen, um seinen Einkauf darin unterzubringen.

Wie hat sich doch die Welt verändert, gelle.

„…wenn an der Tür die Glocke klingelt, ist das beinah schon Poesie….“

Heute pure Nostalgie will ich sagen.

Vielleicht war die Welt früher nicht besser, aber auch nicht schlechter.

In diesem Sinne, zurück aus den Erinnerungen

Schöne Grüße
Björn

Björn
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2 Kommentare
  1. Isabella sagte:

    Hallo Björn,

    ein wirklich schöner und auch nachdenklich stimmender Beitrag. Auch ich war gerne in unseren “tante Emma Laden” … eher bei Frau Arnold :) Da gab es Mehl und Reis noch aus großen Säcken und nach Bedarf, genau wie auch Kaffee. Und wenn mal kein Geld für etwas Kleines übrig war, dann gb es zumindest ein Bobon als Geschenk für den Heimweg.
    Es ist wirklich sehr schade, dass es solche Läden nicht mehr gibt – und ich früchte, auch viele andere Geschäfte werden dem folgen. Meine Lieblingsbuchhandlung gibt es schon einige Jahre nicht mehr und einen richtigen Schuhmacher suche ich auch erfolglos.

    Liebe Grüße,
    Isabella

    Antworten
    • Björn sagte:

      Hallo Isabella,

      aus meiner Sicht ist es schade, dass die heutige Jugend später solche Erinnerungen nicht mehr teilen kann. Aber wahrscheinlich habe ich da nur den falschen Blick durch meine eigene Vergangenheit.

      Schöne Grüße
      Björn

      Antworten

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