Unterwegs zu Burgen und Schlössern und historischen Orten. Heute führt mich der Weg zu Schloss Reichenberg. Alltagserinnerungen unterwegs.

Bei meinem Besuch in Reichelsheim habe ich es bereits gesehen, Schloss Reichenberg. Die Reste der Anlage thronen über dem Ort und sind weithin sichtbar.

Parkplätze gibt es im Ort zur Genüge und kaum setze ich meinen Fuß auf den Boden, erreichen mich die ersten Tropfen. Nichts ist mit blauem Himmel und Sonnenschein. Grundsätzlich nicht schlimm, aber der Regen setzt schneller ein als gedacht.

Kurzerhand wird der Plan verworfen zu Fuß den Burgberg zu erklimmen, also wieder rein in die Droschke und hinauf in die Höhe. Auch dort findet sich ein kleiner Parkplatz neben einer Schutzhütte mit Ausblick.

Schnellen Schrittes geht es in Richtung Schloss Reichenberg.

Die Anlage oder ihre Vorgängerbauten gehen weit zurück. Bereits in der ersten Hälfte des 13. Jahrhundert wird eine erste Wehranlage errichtet. Diese geht zurück auf die Schenken von Erbach. Diese haben nichts verschenkt, eher ausgeschenkt. Übten sie doch das Amt der „Mundschenken“ am Kurpfälzischen Hof aus.

In den darauffolgenden Jahren werden zahlreiche Bauarbeiten durchgeführt, um die Burg zu vergrößern und die Wehrfähigkeit zu steigern.

Im 18. Jahrhundert wandelt sich die Burg zum Schloss. 

Standeserhöhung im 16. Jahrhundert und weiterer Ausbau.

Schenk Eberhard VIII aus der Linie Reichenberg-Fürstenau wird im Jahr 1532 durch Kaiser Karl V. in den Reichsgrafenstand erhoben.

In diesem Zug erfolgen weitere Bauarbeiten auf der Burg, sie wandelt sich mehr in Richtung Schloss und erhält teilweise ihre heutige Form.

Es folgen ereignisreiche Zeiten und nach der Übersiedlung der Grafenfamilie in das Erbacher Schloss in der ersten Hälfte des 18. Jahrhundert beginnt der langsame Verfall von Schloss Reichenberg.

Im 20. Jahrhundert in Privatbesitz.

Ab 1924 ist die Anlage in privatem Besitz. Verschiedene Besitzer wechseln sich ab und es folgen unterschiedliche Nutzungsphasen. Von der Erziehungsanlage, über ein Kurheim bis zum Altenheim reichen die Nutzungsarten.

Eine bewegte Zeit.

Immerhin kann der Verfall teilweise gestoppt werden.

Ruhe kehrt erst 1979 ein. Die ökumenische Offensive Junger Christen erwirbt das Schloss und besitzt es bis heute.

Noch immer fällt der Regen.

Trotzdem mache ich ein paar Fotos, die Kapelle ist schön restauriert und lädt zur Andacht ein. Dann wird es doch etwas zu feucht, ich ziehe mich in das gemütliche Café zurück.

Hier gibt es zahlreiche Kuchen und die sind, aus eigener Erfahrung, lecker.

Von dem Café genieße ich den Blick auf die Burgmauern, wahrscheinlich kann man im Sommer auch auf der Terrasse sitzen.

Da hat sich der kleine Ausflug doch gelohnt.

Bei schönem Wetter bietet sich ein Besuch ebenfalls an, vielleicht auch in einer Gruppe. Denn es werden „…erlebnispädagogische Programm für unterschiedliche Ziel- & Altersgruppen und Führungen auf unserem Schloss“ angeboten.

Hört sich gut an, nicht wahr?

Wenn Du mehr über Schloss Reichenberg und die dortigen Angebote erfahren möchtest schaue hier vorbei: schlossreichenberg.de

Bis dahin bleib interessiert

Björn

Björn
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1 Kommentar
  1. Traudi sagte:

    Naja, ein Postkarten-Wetter war es ja nicht gerade, lieber Björn.
    Aber trotzdem – und vielleicht gerade deswegen sind die tollen Fotos stimmungsvoll. Und das Schloss findet bei mir natürlich besonderen Anklang. Da ich nicht nur ein Alte-Steine-Fan bin und auch Buntglasfenster mag, fiel mir gleich das in der Kapelle auf. Herrlich!
    Ja, da wäre ich gerne mit euch mitgelaufen. Schöne und sehenswerte Eindrücke!

    Liebe Grüße
    Traudi

    Antworten

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