Unterwegs in Bessungen. Eine alte fränkische Gründung, wahrscheinlich so um das 6/7 Jahrhundert. Der Ortsname soll in etwa „zu den Leuten des Bezzo“ bedeuten und vielleicht auf den Ortsgründer hinweisen, welcher allerdings unbekannt geblieben ist.

Der Kern der Siedlung hat sich um die kleine, auf einem Hügel stehende, Pfarrkirche entwickelt. Diese Kirche ist die älteste in der ganzen Umgebung.

Bessungen ist also ein ziemlich alter Ort.

Mit dem Auftauchen der Grafen von Katzenelnbogen verliert es langsam an Bedeutung und Darmstadt beginnt seinen Aufstieg als regionales Zentrum. Nicht zuletzt, weil die Grafen hier eine alte Wasserburg als Amtssitz nutzen können.

Du kannst den Wechsel der Bedeutung daraus erkennen, dass im Jahr 1369 die Darmstädter Stadtkirche zur Pfarrkirche erhoben wird und die Bessunger Kirche zur Kapelle „degradiert“ wird. Vorher war es genau andersherum.

Imposante Fassaden

Hier in Bessungen war früher auch ein Galgen, er stand dort, wo sich heute der ehemalige Wolfskehlsche Garten erstreckt. Dort war ich einmal in meinem alten Blog zu Besuch, vielleicht komme ich einmal wieder dort vorbei.

Später fällt der Ort durch den Erbgang der ausgestorbenen Katzenelnbogener Grafen an das Haus Hessen (später Hessen-Darmstadt).

In seiner langen Geschichte wurde der Ort unter anderem durch Franz von Sickingen und den Truppen des Generals Maximilian von Büren heimgesucht.

Auch die Schweden und die Franzosen suchten den Ort und seine Bevölkerung heim und natürlich die Pest – schreckliche Zeiten also.

Über Eck gebaut

Glücklicherweise gelang es immer wieder den Ort mit Leben zu füllen, die „Lappinge“ haben sich ihre Heimat immer wieder aufgebaut.

Noch heute tragen die Bessunger den Beinamen „Lappings“, dieser kommt von den Kaninchen, welche der Landgraf Georg I. in den Bessunger Sanddünen und den umliegenden Wäldern ansiedeln lässt.

Auch heute noch gibt es in Darmstadt wildlebende Kaninchen, wenn ihr Lebensraum auch leider immer kleiner wird. Schade, dass es heute keinen Platz mehr für unsere tierischen Nachbarn zu geben scheint.

Detailansichten
Putten

Später zog es die Herrschaften ins beschaulichere Bessungen, direkt vor den Toren der Residenz.

Einen Anfang macht hierbei sicherlich die Errichtung der Orangerie durch den Landgrafen Ernst Ludwig, dort war ich schon zu Besuch.

Am 1.4.1888 wird Bessungen schließlich in die Stadt Darmstadt eingemeindet, heute ist es ein blühender Stadtteil, der seine dörflichen Wurzeln nicht ganz verloren hat.

Fachwerk

Soweit zu: Unterwegs in Bessungen

Ich hoffe mein kleiner Rundgang hat Dir gefallen und die Fotos konnten Dir einen kleinen Einblick in diesen Stadtteil geben.

In diesem Sinn, bleib entspannt
es grüßt Dich

Björn :)

Björn
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