Coburg, Oberfranken. Besuch der Veste Coburg, auch Fränkische Krone genannt. Eindrücke und Informationen zur sehenswerten Anlage.

Es liegt schon einige Jahre zurück, da führte mich mein Weg zur Veste Coburg. Von meinem Besuch der Festung in Kronach habe ich bereits erzählt. Ich war damals auf Entdeckungstour durch die Heimat meiner Ahnen und die Veste wurde mir dabei empfohlen.

Ich hatte keine Ahnung was mich erwarten würde, aber aus heutiger Sicht kann ich sagen – einfach toll. Erinnere mich noch immer gerne daran.

Wo liegt eigentlich Coburg?

Die kreisfreie Stadt Coburg ist im Regierungsbezirk Oberfranken, also in Bayern, gelegen. Thüringen ist nicht weit. Bis ins Jahr 1918 war sie die Residenzstadt der Herzöge von Sachsen-Coburg. Coburg ist heute Heimat für über 40.000 Einwohner.

Womit wir das geklärt haben.

Die Veste Coburg – einer der größten Burganlagen in Europa.

In Coburg liegt die Fränkische Krone knapp 160 Meter über der Stadt und erstreckt sich über eine Fläche von 135 zu 260 Metern. Sagt Dir jetzt nicht viel, aber leider konnte ich kein Luftbild machen – ich hatte meinen Zeppelin nicht mit.

Spaß beiseite.

Parkplätze standen genügend zur Verfügung und die Reise in die Vergangenheit konnte beginnen.

Schon beim Betreten der Anlage wurde mir deren Größe bewusst, das Eingangsportal war stolze zehn Meter hoch. In den vielfältigen Bauwerken wahren Stilelemente von Spätgotik bis Barock erkennbar.

Aber weit mehr als die alten Mauern begeisterten mich die Sammlungen, welche in deren Innern gezeigt wurden.

Die Kunstsammlungen der Veste Coburg.

„Ich habe damals mehr als vier Stunden im Museum verbracht und in meiner Erinnerung ist es eines der sehenswertesten und vielseitigsten Burgmuseen, in welchen ich unterwegs war.“

Beeindruckend waren für mich die vielfältigen Kunstausstellungen, Werke von Lucas Cranach bildeten dabei einen Schwerpunkt. 

Aber auch für die Freunde des Glases bot die Sammlung einen richtigen Schatz. „Nicht umsonst zählt die historische Glassammlung auf der Coburg zu den bedeutendsten ihrer Art in Europa“.

Soviel historische Gläser hatte ich nicht zuvor auf einem Fleck gesehen.

Gleichfalls begeisterte mich die Ausstellung an historischer Waffentechnik, Rüstungen und zugehörige Bestände in Hülle und Fülle. Die Bestände auf der Coburg sind (ich wiederhole mich) auch eine der größten ihrer Art.

Ein weiteres Highlight bildete für mich die Kutschensammlung. Besonders erwähnen möchte ich vergoldete Brautwagen, die aus dem 16. Jahrhundert stammten.

Daneben gab es noch Münzen, Medaillen und ein großes Kupferstichkabinett in den Schausammlungen.

Ein Highlight für mich.

Historie der Veste Coburg.

Jetzt aber ein Blick in die Historie. Weshalb steht hier eine solche Burg, wer hat sie erbaut und wie hat sie sich im Laufe der Jahrhunderte entwickelt.

Erstmalig wird hier eine Burg im Besitz der Herzöge von Meranien im Jahr 1225 erwähnt. Teile der vorhandenen Anlage sind noch aus dieser Ära. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Ursprünge der Burg bis in das 10. Jahrhundert reichen.

Im 13. Jahrhundert wechselten die Besitzer mehrfach, nach den erwähnten Meranieren kamen die Grafen von Henneberg. Diese wechselten sich mit den Markgrafen von Brandenburg ab. 1353 erbte Friedrich III. der Strenge aus dem Geschlecht der Wettiner die Burg und in deren Besitz verblieb sie bis in das Jahr 1918.

Ursprünglich eine „normale“ Höhenburg mit Palas und Bergfried, wurde die Coburg immer weiter verstärkt und ausgebaut. Von den später errichteten neun Rondellen sind noch sechs vorhanden.

Ab dem 16. Jahrhundert wurde die Festung an die waffentechnischen Gegebenheiten angepasst und zur Festung ausgebaut.

Dennoch kam es im frühen 17. Jahrhundert zur Besetzung, folglich wurden weitere Aktivitäten unternommen, um die Befestigungsanlagen zu verstärken.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde ein Zuchthaus und später ein Irrenhaus eingerichtet. Bald darauf war die „Festung“ als solche Geschichte. Erste Kunstsammlungen zogen ein.

Auch im beginnenden 20. Jahrhundert wurden vielfältige Umbauarbeiten vorgenommen. Herzog Carl Eduard war selbst stark in diese Arbeiten eingebunden und oft auf der Baustelle zu Gast.

Damit die hohen Kosten der Renovierungen gedeckt werden konnten, wurden sogar Lotterien abgehalten welche 2,5 Millionen Mark einspielten.

Als der Adel abgeschafft wurde, kam die Veste Coburg in Besitz des Freistaat Coburg. Carl Eduard konnte jedoch für seine Familie und sich ein lebenslanges Wohnrecht durchsetzen. Noch heute kann man die Wohnräume teilweise erkennen.

Nach Ende des großen Krieges hatte die Coburg weitere Schäden davongetragen. Amerikanische Truppen hatten diese beschossen. 1998 erlosch schließlich das Wohnrecht der Familie und mittlerweile ist die Coburg ein großes Museum.

Damit zurück in die Gegenwart.

Aus heutiger Sicht, Jahre später nach meinem Besuch, bin ich noch immer begeistert von der Coburg und den dortigen Sammlungen und Ausstellungen.

Ich kann Dir nur empfehlen, falls Du in der Nähe sein solltest, die Coburg und ihre Kunstschätze zu besuchen. Es lohnt sich.

Jetzt verschwinde ich bis zum nächsten Mal,
bleib interessiert
Björn

Hier ein paar Links zum Informieren:

 


Beschreibung Festung
Koordinaten Google Maps
Eintritt Ja
Parkplatz Ja
Gastronomie Ja
 Kommentar Museum sehenswert
Björn
Letzte Artikel von Björn (Alle anzeigen)
0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.