Alltagserinnerungen unterwegs zum Wasserschloss Mespelbrunn. Ab in den Spessart um alte Kindheitserinnerungen aufzufrischen.

Der Urlaub ist fast vorbei und die Sonne lacht, wie den ganzen Sommer. Rudi, man habe ihn selig, käme mit seinem unvergessenen Song dieses Jahr sicher nicht so gut an.

„Wann wird’s mal wieder richtig Sommer….“ Passt gerade nicht wirklich.
Kann mich kaum an einen derartigen Sonnensommer erinnern, Du etwa?

Jedenfalls hatte ich mir seit längerem vorgenommen dem schönen Wasserschloss Mespelbrunn einen Besuch abzustatten. Dieser Wunsch hing schon länger in meinem Kopf, durch Corona konnte ich ihn bisher nicht verwirklichen.

Aber jetzt, also ab in den Spessart.

Der Spessart – ein Nachbar vom Odenwald.

Für mich Odenwälder liegt der Spessart quasi in der Nachbarschaft. Er umfasst das größte zusammenhängende Laubmischwaldgebiet in ganz Deutschland.

Kein Wunder fühlen sich dort auch mittlerweile Luchse wieder heimisch.

Seine höchste Erhebung ist der Geiersberg, immerhin stolze 586 Meter Höhe.
Hey, wir sind hier in einem Mittelgebirge und nicht in den Alpen.

Aber es geht ja heute nicht um den Spessart, ich will zum Schloss.

Und ehe Du es richtig mitbekommen konntest, stehe ich schon am großen Parkplatz in der Gemeinde Mespelbrunn. Eine Schranke versperrt mir den Weg, ohne Geldeinwurf kein Einlass. Also nach Kleingeld kramen, um diesen „Torwächter“ zu besänftigen.

Das Wasserschloss Mespelbrunn.

Nachdem der „Vierspänner“ gut versorgt auf dem Parkplatz ruht führen mich meine Schritte hinauf in Richtung Wasserschloss. Schön schattig durch eine mächtige Baumreihe.

Tut gut bei dieser Hitze.

Viel scheint heute nicht los zu sein, aber Autos halten einige auf dem Parkplatz.

Vorbei an einem kleinen Weiher, welcher durch die Blätter zu erkennen ist, gelange ich an die Anlage des schicken Schlosses.

In einem kleinen „Wächterhäuschen“ sitzt ein Kassenwart und verlangt den „Wegzoll“. Nein, natürlich den Eintritt, mit diesem ist gleichzeitig eine Führung durch die musealen Räume verbunden. Alles gut und auch nicht übertrieben, angemessen würde ich sagen.

Wir warten im Schatten einiger Bäume und ich bin begeistert von dem herrlichen Anblick dieses Schlosses. Die Spiegelungen im Wasser sind ein kleiner Bonus.

Wirklich schön.

Der Guide kommt.

Oder die Guidin, oder wie ist es jetzt korrekt?
Jedenfalls eine junge Frau stellt sich uns vor und beginnt mit den Erzählungen rund um Schloss Mespelbrunn.

Da Du sie nicht hören kannst, erzähle ich ein wenig aus der Erinnerung.

Am 1. Mai 1492 übereignete der Mainzer Erzbischof Johann II. von Nassau seinem kurfürstlichen Forstmeister Hamann Echter an dieser Stelle eine Wüstung mit weiterem Besitz. Diese nannte sich „Espelborn“.

Im Laufe der Jahre entstand eine Wasserburg, möglicherweise zwischen 1419 und 1427. Diese ist heute freilich nicht mehr zu erkennen. Unter Peter III. Echter von Mespelbrunn, wie sich die Familie mittlerweile nannte, und seiner Ehefrau Gertrud von Adelsheim wurde die gesamte Anlage in der Mitte des 16. Jahrhunderts im Renaissancestil zu einem kleinen Schloss umgebaut.

Es folgten weitere Restaurierungen und Umbauten im Lauf der Zeiten.

Wahrscheinlich in der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Westflügel abgebrochen und der heute noch vorhandene „Schwibbogen“ angelegt – auch „Hafen“ genannt.

Über die Brücke geh´n.

Ich betrete den Hof über die Brücke, im Wassergraben sehe ich die vielen Fische. Hieran erinnere ich mich seit meiner Kindheit. Allerdings konnte man diese früher auch füttern.

Scheinbar ist dies heute nicht mehr der Fall, oder ich habe das Futter übersehen.

Vom Hof habe ich noch ein paar Fotos mitgebracht, im eigentlichen Gebäude darf man nicht fotografieren. Kein Problem.

Die Führung geht durch einen Flügel des Schlosses und zeigt viele Erinnerungsstücke der Familie, welche sich heute „Grafen von Ingelheim genannt Echter von und zu Mespelbrunn“ nennt.

Eine Unterschrift wird da zu einer langwierigen Sache.

Das Wirtshaus im Spessart.

Nach der sehr guten und informativen Führung geht ein gelungener Ausflug in die Vergangenheit zu Ende. Ich sehne mich nach einem Snack, allerdings hat das angeschlossene Restaurant geschlossen wegen einem Pächterwechsel.

In der Nähe gibt es ein großes Gasthaus, welches geschlossen hat wegen einer Feierlichkeit.
Hm, was würde Liselotte Pulver dazu sagen? Das Wirtshaus im Spessart bleibt mir also verwehrt.

Dafür war mein Ausflug zum Wasserschloss Mespelbrunn absolut gelungen.
Alle Fotos habe ich mit der Sony RX 100 MIII gemacht.

Ich hoffe Dir hat es auch gefallen.

Bis zum nächsten Mal.

Bleib interessiert.

Björn

BeschreibungBurgruine
KoordinatenGoogle Maps
EintrittJa, teilweise
ParkplatzJa – kostenpflichtig
GastronomieJa
 KommentarFür die Besichtigung der Kernburg ist ein kleiner Eintritt notwendig.
Björn
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2 Kommentare
    • Björn sagte:

      Hallo Traudi,

      in Lohr war ich vor vielen Jahren auch einmal – lange her.
      Ich werde mir die Fotos von Deinem Besuch 2015 ganz in Ruhe ansehen :)

      Schönes Wochenende
      Björn

      Antworten

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