Rund um den Hohen Zorn.

Was sich anhört wie ein Artikel über gesteigerte Wut, ist nichts anderes als mein Betrag zu einer Wanderung im Odenwald. Die Hintergründe dazu erfährst Du gleich, also weiterlesen.

Es ist ein heißer Tag, das Thermometer zeigt 30 Grad im Schatten an. Da liegen die meisten im Schwimmbad oder in der Hängematte und bruzzeln vor sich hin. Für mich ist das nichts, erstes kann ich nicht Schwimmen und zweitens ist das nicht meine Welt – sorry.

Aber in der prallen Sonne herumlaufen ist auch nicht so gut, bin auch nicht mehr der Jüngste. Also wenn etwas Wandern, dann durch den Wald.

Schon seit längerer Zeit frage ich mich, was die Leute auf dem kleinen Naturpark in Richtung Mossautal hier im Odenwald machen. Da gibt es bestimmt auch kleine Wanderungen, ich entschließe mich dort hin zu fahren.

Und Dich nehme ich einfach mit.

Der Hohe Zorn.

Eine kurze Weile später ist das Auto im Schatten alter Bäume abgestellt und ich stehe am Naturparkschild des Parkplatz „Fuchshütte“. Komischer Name, aber die Herkunft kann ich nicht erklären.

Verschiedene Wege stehen hier zur Auswahl, ich entscheide mich für den Kürzeren – „Rund um den Hohen Zorn“.

Da geht es lang und los geht es.

Ganz ehrlich, ich habe nie zuvor von dem Hohen Zorn gehört, aber jetzt weiß ich, es ist ein 430 Meter hoher Berg hier im Odenwald. Natürlich kommt mir der Name etwas seltsam vor, ich habe etwas recherchiert und der Name bedeutet im weiteren Sinn „hoch gelegen“. Passt.

Adlerfarne.

Meine Schritte (und die meiner beiden Begleiter im Bild) führen zunächst durch einen sandigen Untergrund und dichtes Gehölz und vielen Farnen den Berg hinauf.

Selten habe ich in letzter Zeit solch hohe Farne gesehen, deren Wuchs ist höher als meine 1,72 Meter. Ich bin jetzt kein Riese, aber dennoch erstaunlich.

Eventuell handelt es sich um Adlerfarn, der stolze 200 cm erreichen kann. Aber ich kann mich auch irren, meine Kenntnisse in der Waldbotanik sind nicht sonderlich vielfältig.

Eichhörnchen hätten hier ihre rechte Freude, überall liegen „Muggel“ auf dem Weg – eine richtige Idylle. Die helle Sonne strahlt durch die Bäume und erleuchtet die Blätter der Farne.

Und an einer Stelle kommt mir der Spruch „Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht“ in den Sinn. Der Wald ist seltsam erleuchtet und bildet einen schönen Kontrast mit den braunen Stämmen der Bäume.

Christoph Martin Wieland, ein Dichter und Übersetzter der im 18. und beginnenden 19. Jahrhundert gelebt hat, ist an der Verbreitung dieser Redensart nicht ganz unbeteiligt.  Zurück geht der Ausspruch wohl bis in die Zeit der Römer.

Der Wald duftet herrlich, leider kannst Du es nicht riechen, vielleicht gibt es irgendwann ein Geruchsinternet – obwohl, nein, ich glaube will ich gar nicht haben.

Meine schon obligatorischen Fingerhüte gibt es natürlich auch am Wegesrand und (ganz klar) auch auf den Fotos zum Artikel. Ich mag diese Pflanze.

Bis zu 150 cm können die wachsen, ein dankbares Fotomotiv, muss man sich nicht mal groß bücken. Aber Vorsicht, die Pflanze ist sehr giftig.

Nach einer Weile fallen mir ein paar Schmetterlinge auf, leider sind die meist schneller wie ich mit der Kamera – doch irgendwann klappt es.

Die Zitronenfalter sind leicht mit einem Blatt zu verwechseln, wenn man nicht so genau schaut und ja, sie sind nicht immer so ganz gelb.

Begegnung mit einem Springfrosch.

An einem getrockneten Wasserlauf, springt mir noch jemand für ein Suchbild vor die Kamera – hast Du ihn gefunden? Den kleinen Frosch meine ich?

Ich tippe auf einen Springfrosch, oft vermutet man Frösche ja mehr in Gewässernähe, aber die leben auch im Wald – manche davon zumindest.

So ein Springfrosch trägt seinen Namen nicht von ungefähr, er kann tatsächlich bis zu 2 Meter weite Hüpfer machen und nicht nur weit, auch hoch – immerhin bis fast einem Meter. Tolle Leistung.

Der hier machte gleich einen Satz und war aus meiner Reichweite.

Nach einer Stunde ist unsere kleine Wanderung auch schon zu Ende, leider gab es keine Ausblicke in die Landschaft. Die Runde um den Hohen Zorn ist eine reine Waldtour, aber durch eine wirklich schöne und interessante Gegend.

Vielleicht hat es Dir auch ein wenig gefallen und Du bist auch beim nächsten Mal wieder mit dabei.

Bis dahin, bleib gesund

Björn 

Björn
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