Dieburg, eine alte Stadt und frühere römische Siedlung. Schauen wir, was es dort zu sehen gibt. Kommst Du mit?

Ich liebe es, durch Städte zu schlendern und zu entdecken. Diesmal habe ich Dieburg ausgesucht.

Wo liegt dieses Dieburg?

Dieburg ist eine Stadt, etwa 15 km östlich von Darmstadt. Also im südlichen Hessen. Früher war hier der Sitz des Landkreises Dieburg. Mittlerweile ist dieser zusammengelegt und nennt sich Landkreis Darmstadt-Dieburg, die Stadt Darmstadt gehört da aber nicht dazu. Sitz des Kreistags ist Kranichstein und in Dieburg gibt es noch eine Außenstelle.

Die Gegend ist hier nicht so steil, Dieburg liegt an den Ausläufern des Odenwalds und man sagt auch „Dieburger Bucht“. Höchste Erhebung ist der Mainzer Berg, welcher auch Moret genannt wird, mit 227 Metern Höhe.

Hier in der Ecke haben sich schon sehr früh Menschen niedergelassen.

Bereits gegen Ende der Eisenzeit siedelten hier die Auderiensier. Später kamen die Römer und alles gelangte in die Provinz Obergermanien im Römischen Reich. Um 125 nach Christus wurde im heutigen Südhessen die römische Provinz Civitas Auderiensium gegründet, Hauptort war das heutige Dieburg, dessen römischer Name leider nicht mehr überliefert ist.

Die Blütephase erlebte der Ort in römischer Zeit um 200. Das heutige Dieburg war damals ein Vicus, eine Siedlung mit einem kleinstädtischen Charakter. In der Umgebung des Ortes gab es zahlreiche Wirtschaftsgüter, diese nannte man Villae Rusticae.

Eventuell besuche ich für Dich einmal die Überreste einer solchen Anlage.

Im 3. Jahrhundert häuften sich die Überfälle der Alamannen, diese drangen über den Limes in die Gegend ein. Ab 260 nach Christus zog sich das Römische Reich in die linksrheinischen Gebiete Germaniens zurück – die Blüte des Ortes war dahin.

Es sollte noch eine Weile dauern.

Als die Franken in das Gebiet kamen, wurde hier ein Königshof ansässig. Der Name der Siedlung war zu jenen Zeiten „Altenstadt“.

Im Laufe der Jahre ging es jedoch wieder bergauf, um 1169 wurde erstmals „Castrum Dieteburg“ erwähnt.

Ich möchte nicht zu sehr ins Detail gehen und Dich langweilen.

Was bedeutet eigentlich Dieburg?

Man erklärt den Namen als „Volksburg“, das Wort „Diete“ stammt vom altdeutschen „diot“ ab, was in etwa „Volk“ bedeuten soll.

Um 1207 nennt man den Ort „Dieburch“ und so klingt es heute noch im Dialekt.

Eine Stadtmauer wurde um 1220 errichtet.

In Laufe der nächsten Jahrhunderte folgten stete Wechsel in der Besitzerschaft, auch ließen sich viele Adelsfamilien im Ort nieder.

Hiervon zeugt noch heute das Schloss Fechenbach oder das Albinischloss. Du kannst beide auf den Fotos erkennen. Von der ehemaligen Burg ist allerdings nichts mehr erhalten, sie wurde um 1810 abgerissen – Teile sind im Albinischloss erhalten.

Bekannt geworden ist Dieburg auch wegen seiner Hexenprozesse und Verfolgungen. In der Zeitspanne von 1600 bis 1630 wurden in Dieburg 60 Menschen auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

Nach Notizen des Pfarrers Laubenheimer wurden allein 1627 85 Hexen gerichtet. Ganze Familien wurden damals ausgerottet.

Schreckliche Zeiten, schnell zurück in die Gegenwart.

In Dieburg findest Du ein ehemaliges Kapuzinerkloster, es war bis 2012 Teil der Rheinisch-Westfälischen Ordensprovinz.

Sehenswert ist auch die Wallfahrtskirche, diese war bis ins Jahr 1569 die Stadtkirche. Gewidmet ist sie den Hl. Aposteln St. Peter und Paul.

In Dieburg findest Du ein ehemaliges Kapuzinerkloster, es war bis 2012 Teil der Rheinisch-Westfälischen Ordensprovinz.

Sehenswert ist auch die Wallfahrtskirche, diese war bis ins Jahr 1569 die Stadtkirche. Gewidmet ist sie den Hl. Aposteln St. Peter und Paul.

Unter dem Schlachtruf „Dieburch ÄLA“ regieren in der Närrischen Jahreszeit die Narren im Ort. Der Dieburger Karnevalsverein bezeichnet sich selbst als „der größte Karnevalsverein in Deutschland“. 1800 Mitglieder hat diese Organisation.

Als Kind war ich mit meinen Eltern oft am „Fassnachtsdienstag“ in Dieburg den „Zugg gugge“.

Lange her, den Zug gibt es aber heute noch und er erfreut sich großer Beliebtheit.

Welche Erinnerungen ich noch mit Dieburg verbinde?

Aldi. Wie jetzt? Genau.

In Dieburg war ich erstmals in einem Aldi, ewig her. Damals musste man noch 10 DM hinterlegen für einen Einkaufswagen, heute kaum vorstellbar – nicht wahr?

Jetzt wird es langsam dunkel und ich komme langsam zum Ende.

Ich hoffe, es hat Dir gefallen und wenn ja, dann komme doch auch das nächste Mal wieder mit, wenn es heißt „alltagserinnerungen unterwegs“.

Es grüßt Dich

Björn :)

Björn
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2 Kommentare
  1. Michael sagte:

    Hey Björn, das sind ja wunderschöne Bilder aus unserem Heimatort. Deine Blogbeiträge machen sofort Lust auf die umliegenden Orte. Ganz großes Lob für deine Mühe, bitte mach weiter so. Gruß Michael

    Antworten

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