Kulmbach. Besuch auf der Plassenburg. Hintergründe und Impressionen von der Burg. Alltagserinnerungen unterwegs.

Es ist schon eine kleine Weile her, mein Besuch auf der Plassenburg liegt etwas länger zurück. Wann genau es war, ich kann es Dir nicht sagen. Aber eine gefühlte Ewigkeit.

Vergessen habe ich den Besuch nicht, denn die Plassenburg war jede Sekunde meines Besuches wert gewesen.

Um diese imposante Anlage auch in meinem jetzigen Blog präsent zu haben, habe ich mich zu diesem Artikel entschlossen.

Also zurück in die Vergangenheit – eine kleine Zeitreise mit alten Fotos, aber aktuellen Informationen – ergänzt durch meine Erinnerungen.

Wo liegt die Plassenburg?

Bevor ich dort war, hätte ich diese Frage ohne Nachschlagen nicht beantworten können. Heute weiß ich es natürlich. Sie liegt über der Stadt Kulmbach.

Kulmbach ist eine Kreisstadt in Oberfranken. Die Stadt liegt am Main nördlich von Bayreuth. Bekanntheit erlangte die Stadt weithin durch das Bier. Die Kulmbacher Brauerei ist nahezu deutschlandweit bekannt. Sehr beliebt war das Bierfest, welches viele Tausend Besucher in die 25.000 Einwohner Stadt brachte.

Ich war nach Kulmbach gekommen, da ich in der Nähe Urlaub machte. Grund war, die alte Heimat meiner Familie kennenzulernen. Mein Ahnherr Johannes Schröpel (auch Schrepel) war 1658 in Altenreuth geboren und kam in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in das heutige südliche Hessen.

Bei meinen ausgedehnten Entdeckungstouren stieß ich auch auf die Plassenburg, aber ich habe beispielsweise auch das Bayerische Brauereimuseum in der ehemaligen Kulmbacher Brauerei „Mönchshof“ besucht. Einen Besuch kann ich Dir nur empfehlen.

Zurück zur Plassenburg.

Die Plassenburg.

Auf einem zentralen Platz in Kulmbach konnte ich das Auto abstellen, von dort konnte man zu Fuß oder mit einem Bus auf die Burg fahren. Diese liegt auf einer Anhöhe über der Stadt.

Ich entschied mich für den Bus, wollte ich doch die dortigen Museen noch besuchen. Da brauchte ich Zeit für die Besichtigung.

Tatsächlich fuhr ein großer Omnibus hinauf zur Plassenburg. Er passte gerade durch die Toröffnung und drehte im riesigen Burghof.

Ausgestiegen, ich war da – willkommen in der Plassenburg.

Mein erster Gedanke war „die ist ja riesig“.

Oh ja, sie gilt nicht umsonst als eines der imposantesten und größten Renaissancebauwerke in ganz Deutschland.

Zeit für etwas Geschichte.

Geschichtliches zur Plassenburg.

Erstmalig erwähnt wurde die Plassenburg anno 1135. Ein Graf Berthold II. von Andechs bezeichnete sich als „comes de Plassenberch“. („Plassenberch“ klingt typisch fränkisch, gelle).

Die Familie verblieb bis zum Tod von Otto VI. im Jahr 1340 im Besitz. Hiernach landete die Burg bei den Burggrafen von Nürnberg aus dem Geschlecht der Hohenzollern.

Unter diesen wird die Plassenburg zum herrschaftlichen Mittelpunkt des späteren Markgraftums Brandenburg-Kulmbach.

Im 15. und frühen 16. Jahrhundert kam es zur Internierung der Markgräfin Barbara von Brandenburg und Friedrich II. Letzterer durfte sein Turmgemach 12 Jahre nicht verlassen. Harte Bräuche.

Zur Mitte des 16. Jahrhunderts hin begann der Ausbau der Plassenburg zur Festungsanlage. Mächtige Rondelle für Geschütze wurden errichtet.

Wie wichtig diese Arbeiten waren, zeigte sich während des Zweiten Markgrafenkrieges. Sieben Monate hielt die Festung der Belagerung stand, ehe sie am 21. Juni 1554 kapitulieren musste. Wenig später begann man mit der Zerstörung der Festungswerke.

Glücklicherweise wurde die Anlage wiederaufgebaut. 

Aus dieser Phase stammen auch die Renaissance-Elemente, für welche die Plassenburg heute noch bekannt ist. 

Ein besonders gelungenes Beispiel ist der “Schöne Hof”, ich würde ihn als Kernburg bezeichnen. Von dem unteren Hof, wo sich die Gebäude steil in den Himmel erheben, ging es hinauf in einen zweiten Hof. Dies war der “Schöne Hof”.

Vielfach wurde die Festung belagert.

Auch im Dreißigjährigen Krieg war die Plassenburg wieder Ort des Geschehens. Mehrmalig wurde die Anlage belagert und immer wieder konnte man den Belagerungen standhalten.

Letztmalig geschah so etwas im Krieg von Napoleon gegen die Preußen – oder umgekehrt. Letztlich mussten die Plassenburger die Waffen streichen und die Anlage wurde unter Napoleon erneut geschleift.

Später wurde die Burganlage als Gefängnis genutzt. Unter unterschiedlichen Vorzeichen zwischen 1862 bis 1928.

Seit 1929 wird sie von der Bayerischen Schlösserverwaltung betreut.

Heute beherbergt Die Plassenburg vier sehenswerte Museen.

Seit diesen kriegerischen Zeiten ist viel Wasser ins Meer geflossen. Mittlerweile geht es friedlicher auf der Plassenburg zu.

Insgesamt vier Museen wurden in der Burg untergebracht. Ich besuchte sie alle und ja, alle sind sehr sehenswert.

Du findest dort:

  • Das Landschaftsmuseum Obermain.
  • Das Museum Hohenzollern in Franken.
  • Das Armeemuseum Friedrich der Große
  • Das Deutsche Zinnfigurenmuseum.

Besonders das Letztgenannte beeindruckte mich. Hier gab es weit über 100 Dioramen mit Zinnfiguren zu sehen. Wahnsinn, wieviele Figuren in so einem Schaubild untergebracht waren.

Bei uns gab es bis vor einigen Jahren auch ein Museum mit zahlreichen Zinnfiguren Diorama. Leider wurde es mittlerweile von der Gemeinde geschlossen. Schade.

Aber das Deutsche Zinnfigurenmuseum auf der Plassenburg gibt es natürlich noch. Zum Glück.

Grundsätzlich war ich von allen vier Museen sehr angetan. Die Vielfalt der gezeigten Exponate ist beeindruckend und solltest Du in der Nähe sein, dann plane recht viel Zeit zum Besuch ein.

Mein Besuch auf der Plassenburg war ein bleibendes Ereignis und ich erinnere mich noch immer sehr gerne daran. Wenn der Tag auch recht anstrengend war. Die Burganlage und die Museen zu durchlaufen macht müde – glaube es mir.

Und damit bin ich auch schon am Ende meines kleinen Berichts zur Plassenburg angelangt.

Ich kann Sie Dir nur empfehlen – es lohnt sich.
Glücklicherweise gab es damals noch keine Einschränkungen durch eine Pandemie.

Jetzt muss ich mich ausruhen, bis zum nächsten Mal,
bleib gesund und interessiert,
ich grüße Dich

Björn

BeschreibungBurg und Festungsanlage
KoordinatenGoogle Maps
EintrittNein (Museen kosten Eintritt)
ParkplatzJa, im Ort Kulmbach
GastronomieJa
 KommentarUnbedingt die Museen in der Burg besichtigen.
LinkDie Plassenburg (Offizielle Seite)
Plassenburg (Wikipedia)
Björn
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