Unterwegs zur Grube Georg. Ein Spaziergang durch die herbstliche Natur im Odenwald. Eine Entdeckungsreise zur Bergbauvergangenheit.

Wenn man in Deutschland von Bergbau spricht, dann ist meist vom “Ruhrgebiet” oder dem Bergbau im Saarland die Rede. Wenn auch dort mittlerweile der Bergbau weitgehend Historie ist. Viel zu prägend waren diese Gebiete für den Bergbau in Deutschland in den vergangenen Jahrhunderten.

Fast vergessen, auch im Odenwald gab es Bergbau. Wenn auch in einem weitaus kleineren Ausmaß.
Er liegt teils gar nicht so lange zurück. Im Grunde gibt es ihn noch heute, wenn Du die Steinbrüche der Umgebung mit einbeziehst.

Ich mache mich auf zu den Resten eines alten Bergwerkes in der Nähe der Ortschaft Rohrbach bei Reichelsheim.
Ein Spaziergang zu den Resten der Grube Georg.

Wenn man nicht über die notwendigen Kenntnisse verfügt, ist es gar nicht so einfach. 
Vor Jahren war ich sogar falsch gelaufen und habe den versteckten Stollen nicht gefunden.

Aber diesmal wird es klappen, Du wirst es sehen.

Bergbau im Odenwald.

Bereits seit dem Jahr 795 ist Bergbau im Odenwald urkundlich bekannt. Wahrscheinlich gab es viel früher bereits bergbauliche Tätigkeit durch die Römischen Besatzer.

Ursprünglich wurde hier Eisen oder Silber abgebaut. Teilweise auch Kupfer. Im 19. Jahrhundert lag der Schwerpunkt auf dem Abbau von Schwerspat oder Mangan und Zink. 

Reste dieser alten Gruben und Abbaustollen findet man an verschiedenen Orten. So auch hier im alten Bergbaustandort der ehemaligen Grube Georg bei Reichelsheim.

Um zu den Resten dieser Stollen zu gelangen führt mich mein Weg von einem Parkplatz bei Rohrbach einen angenehmen Weg bergauf in Richtung der Gaststätte “Lärmfeuer”.

Beobachtet werde ich von Schaffen, und etwas später begrüßen mich Fjordpferde.
Eines steht direkt am Hinweisschild. Scheinbar wartet es auf mich. 

Meine Schritte in Richtung Stollen begleitet es an meiner Seite in der Weide. Nettes Pferd.

Die Grube Georg.

Bereits 1852 wurden erste Erschließungsarbeiten in der Nähe des Ortes Bockenrod durchgeführt. Ab 1883 begann der Abbau von Mangan. Mit Unterbrechungen bis in das Jahr 1924. 

Um die gewonnenen Manganerze abzutransportieren wurde eine Seilbahn errichtet, welche diese bis zur Ortschaft Bockenrod transportierten um sie dort in die mittlerweile stillgelegte Bahn zu verladen.

Hier fuhr das berühmte “Odenwaldes Lieschen” in Richtung Reinheim.

Im Darmstädter Echo hieß es hierzu

…die von der Firma Adolf Bleichert und Komp. (aus Leipzig-Gohlis Anmerkung der Redaktion) nach einem neuen System erbaute Drahtseilbahn…. welche Manganerze von de Wendelschen Gruben an die Staatsstraße nach Bockenrod bringen soll. 

Die Länge dieser Bahn betrug immerhin 2.200 Meter. Am Tag konnten gut 25 Doppelwaggons der Eisenbahn beladen werden.

Heute ist davon allerdings nichts mehr zu sehen.

Ich habe mittlerweile den Eingang des Stollens erreicht.

Eine Infotafel informiert mich über die historischen Zusammenhänge. 

Am Schacht ist ein Lichtschalter und ich kann einen Blick und die Reste werfen.
Du natürlich auch, ich habe Fotos gemacht.

Viel ist nicht mehr zu sehen. Wahrscheinlich gäbe es nichts mehr, wenn nicht eifrige Hände dieses Stück freigelegt hätten, um den Bergbau aus der Vergessenheit zu retten.

Danke dafür.

Mein Weg führt mich jetzt zurück, vielleicht begleitet mich das Pferd wieder ein Stück.

Bis demnächst. Bleib interessiert.

Björn
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