Alte Fundstücke: Johanna und „Fewa hält was es verspricht!“. Ein Blick in die Vergangenheit zum Waschmittel und seiner Historie.

Heute liegen wieder ein paar alte Fundstücke vor mir auf dem Tisch.

Ich habe eine Schachtel Fewa „wäscht und pflegt Wolle, Zellwolle, Seide und Kunstseide“, sowie zwei Tütchen und eine alte Reklamekarte (neudeutsch „Flyer“) hier.

Auf allen diesen Verpackungen sieht man sie, Johanna.

Zunächst einmal etwas Historie in Bezug auf den Namen Fewa.

Wofür steht „Fewa“ überhaupt?

Der Begriff ist eine Abkürzung für „Feinwaschmittel“. Ganz einfach erklärbar – „Fe“ von „Fein…“ und „wa“ von „waschmittel“.

Hersteller war ursprünglich die Firma Böhme, welche auf eine „Drogen-, Farben- und chemische Produktenhandlung“ von Hermann Theodor Böhme zurückzuführen ist. Diese wurde scheinbar im Jahr 1881 begründet.

Später wurde die Unternehmung größer und nach dem Tod von Hermann Böhme im Jahr 1909 in eine Aktiengesellschaft mit Namen H. Th. Böhme AG umgewandelt.

Im Jahr 1924 trat Dr. Heinrich Bertsch in das Unternehmen ein. Er forschte fortan an der Verbesserung von Waschmitteln. Sein erfolgreichstes Produkt wurde im Jahr 1932 das erste Feinwaschmittel der Welt, welches zugleich das erste vollsynthetische Waschmittel der Welt war.

Fewa war geboren.

Es war ein voller Erfolg.

Neue Produktionsstätten wurden begründet und schon 1935 wurde die Böhme-Fettchemie GmbH gegründet, welche in den Henkel-Konzern überging.

Bereits in diesen Anfangsjahren der Marke tauchte die gute Johanna als Werbefigur auf. Sie ersetzte ein früheres „Wollmännchen“. In den ersten tönenden Werbungen im Kino kombinierte man sie mit dem bekannten Schlager „Kannst Du pfeifen Johanna….“. Was sicherlich stark zum Erfolg des Produktes beigetragen hat.

Johanna blieb auch über den Zweiten Weltkrieg hinaus aktiv, sowohl in West als auch in Ost. In beiden damaligen deutschen Staaten wurde das Waschmittel weiter produziert.

Über viele Jahre war es das zweitbeliebteste Waschmittel in der damaligen BRD, nach Persil – eine Schwestermarke im Henkel-Konzern.

1992 endete die Herstellung von Fewa, nur in Österreich wird noch ein Waschmittel unter diesem Namen vertrieben, in Deutschland läuft es mittlerweile unter dem Namen Perwoll.

Johanna ist mittlerweile in Rente.

Manchmal vermisse ich diese einfachen Werbefiguren und Slogans, gerade im Vergleich zu den heutigen Sprachmix-Kauderwelch-Versionen der Werbebranche.

Ein schönes Fundstück, ach was, gleich mehrere schöne Fundstücke.
Bei mir behalten Sie einen Ehrenplatz.

Und nein, dies war keine bezahlte Waschmittelwerbung.
Aber „Werbung“ muss ich dennoch oben in den Blog schreiben.

Mal schauen was mir als nächstes auf den Tisch kommt.
Bis dahin, bleib interessiert,
ich grüße Dich

Björn

Björn
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4 Kommentare
  1. Traudi sagte:

    Ich kann mich noch an FEWA erinnern. Und auch die Melodie “Kannst du pfeifen Johanna” kam mir gleich wieder in den Kopf.
    Jetzt habe ich einen Ohrwurm. :-)
    Liebs Grüßle
    Traudi

    Antworten

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