Alltagserinnerungen unterwegs zu Burgen, Ruinen und Schlössern. Auf den Heiligenberg rund um das Schloss. Ein Ausflug in Wort und Bild. Alltagserinnerungen.

Ist wirklich warm, da zieht es mich manchmal nicht wirklich raus. Aber nur drin herumlungern ist auch nicht gesund, also wohin?

Warum nicht wieder einmal auf Schloss Heiligenberg. 

Wo liegt das noch mal?

Ach ja, bei Jugenheim. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts hatte mein Ahnherr Hans (auch Johann Adam) dort eine Schneidmühle lange her. Auf zum Heiligenberg, ist ja nicht so weit.

Das Auto wartet im Schatten beim “Nonnenbrunnen” und schon wandere ich aufwärts, zunächst ebenfalls im Schatten in Richtung Schloss.

Zunächst in Richtung Klosterruine.

Bevor meine Schritte mich zum Schloss führen, wende ich mich in Richtung Klosterruine. Du weißt ja, ich liebe solche alten Orte.
Viel ist von dem einstigen Nonnenkloster nicht übrig geblieben. Aber es ist allemal einen Blick wert.

Wahrscheinlich entstand dieses ehemalige Kloster zur Versorgung von unverheirateten oder verwitweten Familienangehörigen der damaligen Herren von Bickenbach im 12. Jahrhundert.

Später gelangte der Besitz zum Kloster Lorsch und im Laufe der Jahrhunderte verlieren sich seine Spuren. Im Dreißigjährigen Krieg begann der langsame Verfall und in späteren Jahrhunderten soll es sogar zu Raubgrabungen gekommen sein.

Ein Schicksal, welcher der Ort mit vielen auf der Welt teilt, noch heute.

An der Centlinde vorbei mit Blick auf das Goldene Kreuz.

Schön, nicht wahr?

Diese alten Orte haben eine ganz besondere Magie. Wenn Du die Fotos anklickst, öffnet sich eine Galerieansicht, dann schaut es schöner aus. Manchmal werden die Vorschauen etwas unscharf dargestellt.

Ah, da ist sie, die Centlinde.

Soll angeblich um die 800 Jahre alt sein, schätze, so alt werde ich nicht werden. 
Was die uns alles erzählen könnte, da kämen so mache Alltagserinnerungen hoch, könnte ich über Jahre aufschreiben.

Ihren Namen hat sie, da hier zwischen 13. und 16. Jahrhundert das Centgericht tagte.
Was das ist? Ich verlinke Dir einen Artikel nach dem heutigen Artikel.

Heute steht sie in einem kleinen Garten, vielleicht könnte man auch sagen “Friedhof”.

Die Besichtigung ist nur nach Voranmeldung möglich, heute ist geschlossen. Als ich letztes Mal hier war, hatte ich die Möglichkeit, mich auch im Garten umzusehen. 

Besonders beeindruckend ist das Goldene Kreuz, welches heute das Wahrzeichen von Jugenheim ist.

Errichtet wurde es bereits im Jahr 1866 zum Gedenken an Großherzogin Wilhelmine. Der Sockel ist aus Syenit und das Kreuz ragt über acht Meter hinauf. Bekannt ist es durch seine goldene Optik, die es einer Blattvergoldung verdankt.

Gleich nebenan befindet sich das Mausoleum der Familie von Battenberg aus dem Jahr 1894. Einst eine Grabanlage, ist es heute eine Gedächtniskapelle des Hauses Battenberg.

Du hast einen schönen Weitblick.

In der Ferne sehe ich die Zukunft und die Vergangenheit.

Auf der einen Seite die vielen Windräder und in die andere Richtung das Kernkraftwerk Biblis. Die ferne Zukunft wird wohl zeigen, welche der beiden Ideen die richtige war. Meist ist der Blick zurück klarer als der Blick voraus.

Manche müssen es sicher noch lernen.

Jetzt aber zum Schloss, deswegen bin ich ja heute hergekommen.

Vorbei am Teich zieht es mich hinauf.

Früher war hier ein landwirtschaftlicher Gutshof, der Heiligenberg gelangte um 1811 in den Besitz des damaligen hessischen Hofkammerrats August Konrad Hofmann. Titel gab es.

Von jenem Hofmann erwarb es 1827 die Erbgroßherzogin Wilhelmine von Hessen und bei Rhein. Und wieder ein interessanter Titel. Sie war es auch, die  aus dem Anwesen ab 1831 zu einem Schloss entwickeln ließ.

Schloss Heiligenberg.

Ist es nicht schön hier, es liegt so richtig malerisch und das Schloss ist auch schön.

Nach seinen Eltern lebte hier der drittgeborene Sohn Prinz Alexander von Hessen und bei Rhein mit seiner Frau Fürstin Julia von Battenberg. Jene Julia war noch als Julia Teresa Salomea Hauke geboren worden. Sie diente in jungen Jahren als Hofdame der Zarin Maria Alexandrovna, gebürtige Maximiliane Wilhelmine Auguste Sophie Marie von Hessen und bei Rhein.

Dort lernte sie auch den Bruder der Zarin kennen, Prinz Alexander von Hessen und bei Rhein. Wo die Liebe hinfällt, der junge Prinz verliebte sich in die holde Julia und wollte sie zur Frau nehmen. Aber das ging ja gar nicht ein Prinz und eine neugeadelte Grafentochter. Oh je.

Alexander ließ es sich jedoch nicht austreiben und so wurde der jungen Gräfin kurzerhand der vakante Titel der Gräfin von Battenberg mit dem Prädikat “Erlaucht” verliehen. Hört sich schon bessern an, oder?

Später durfte man sie sogar “Durchlaucht” nennen.

Battenberg da war doch was?

Genau. Aus diesem Haus Battenberg wurde später das Haus Mountbatten. Dies kam so.

Der älteste Sohn von Julia und Alexander, Ludwig Alexander, wurde britischer Staatsbürger und nannte sich fortan Prince Louis of Battenberg. Auf der Insel machte er Karriere und stieg bis zum Ersten Seelord auf. Aus bekannten Gründen “verenglischten” die dortigen Battenbergs in der Zeit des Ersten Weltkriegs ihren Namen in das heutige Mountbatten. Ihren Ursprung haben sie hier auf dem Heiligenberg.

Aber diese Geschichte kannst Du gerne selbst nachlesen, ich verlinke Sie weiter unten.

Für mich ist es jetzt Zeit ein wenig auszuruhen.

Und wo könnte ich es besser als an diesem schönen Ort.

Bis zum nächsten Mal, bleib interessiert.

Björn

BeschreibungBurgruine
KoordinatenGoogle Maps
EintrittJa, teilweise
ParkplatzJa – kostenpflichtig
GastronomieJa
 KommentarFür die Besichtigung der Kernburg ist ein kleiner Eintritt notwendig.
Björn
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2 Kommentare
  1. Traudi sagte:

    Lieber Björn,
    an diesen traumhaften Bildern konnte ich mich gar nicht sattsehen. Vor allem die Klosterruine hat es mir angetan.
    Und sogar eine Maus ist Modell gestanden! :-)
    Herzliche Grüße
    Traido

    Antworten
    • Björn sagte:

      Hallo Traudi,

      ich komme auch immer wieder gerne dorthin zurück :)
      Solche Flecken kann ich mir immer wieder ansehen.

      Die Maus war im Gebüsch etwas weiter weg,
      ich freue mich immer diese Kleinheiten zu entdecken;)

      Schöne Grüße sende ich Dir
      Björn

      Antworten

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