Die vielen Bäume und die wenigen Menschen – die machen den Wald so schön.

Otto Weiss

Wir gehen heute in den Wald zu einem Schloss, wie man es im Odenwald gar nicht vermuten würde. Unser Weg führt uns zunächst in Richtung Mudau, tief hinein in den Odenwald.

Du musst schon genau aufpassen, um die Abbiegung zum Schloss nicht zu verpassen – denn es liegt sehr versteckt und auch viele Menschen aus der weiteren Umgebung kennen es nicht – Schloss Waldleiningen.

Dahin führt uns heute der Weg.

Schloss Waldleiningen Seitenansicht

Schloss Waldleiningen

Schaut es nicht schon auf den ersten Blick aus, als hätte es uns nach Schottland verschlagen?

Wie kam es überhaupt zu diesem Bauwerk mitten im Wald?

Dafür müssen wir ein wenig in der Zeit zurückgehen.

Im Jahr 1803 erhielt das Fürstenhaus Leiningen als Entschädigung für seinen an Frankreich verlorenen Besitz in der Pfalz die Gebiete, welche das spätere Fürstentum Leiningen im Odenwald darstellten.

Fürst Emich Carl zu Leiningen legte sich in einem abgelegenen Teil des Fürstentums einen großen Wildpark mit einem Jagdhaus an. Das war hier. Er nannte das Gebiet in Erinnerung an seine früheren Jagdgründe Waldleiningen.

So heißt auch das Schloss, welches sich hier befindet.

Türme und Zinnen

Einblick in die Historie von Schloss Waldleiningen.

Ab 1828 entstand anstelle einer ersten Anlage, welche zwischen 1808 und 1810 als gotisches Ruinengemäuer mit Türmchen und Erkern errichtet wurde, das heutige Schloss.

Fürst Karl zu Leiningen ließ es in Anlehnung an britische Schlösser erbauen, seine Vollendung fand das Gebäudeensemble jedoch erst unter seinen Nachfolgern im Jahr 1873.

Als Baumeister fungierte der Architekt Karl Brenner und als künstlerischer Berater der Hofmaler Sebastian Eckhardt.

So schaut das Schloss Waldleiningen heute aus, als wäre man nach Groß-Britannien versetzt worden.

Während des letzten Weltkrieges befand sich hier ein Lazarett und heute beherbergt das Schloss Waldleiningen eine psychosomatische Klinik, welche vom Fürstenhaus Leiningen geführt wird.

Sitz der Familie ist in Amorbach, darüber hatte ich bereits berichtet.

Durch seine Nutzung als Klinik ist das Schloss natürlich nicht zu besichtigen, allerdings ist jeder Besuch alleine wegen des Schlossbaus selbst, einen Ausflug wert.

Findest Du nicht auch?

Fast wie in Schottland

Damit bin ich für heute auch schon wieder am Ende mit meinem Artikel.

Ich bin von der Architektur von Schloss Waldleiningen sehr begeistert, könnte glatt als Filmkulisse für einen Pilcher-Film dienen.

Eine versteckte Perle im Odenwald.

Jetzt mache ich mich wieder auf die Suche.

Björn
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