Alte Fundstücke: Waschblau Donnerkeil. Ein Stück alltagserinnerung aus dem Alltag der häuslichen Wäschepflege.

Zugegeben, ich lasse waschen. Deshalb kenne ich mich in Sachen moderne Waschmittel wenig aus. Was noch geschönt ausgedrückt ist.

Aber ich habe eine kleine Sammlung alter Erinnerungsstücke „Rund um die Wäsche“ und aus diesen habe ich mein heutiges Fundstück mitgebracht.

„Waschblau Donnerkeil“ steht auf der Verpackung aus Papier.

Was ist Wäscheblau?

Interessante Frage, Danke.

Früher kam es öfter vor, dass die Wäsche vergilbte. Gilb ist ein gelblicher Farbstich. Den Stellen im Stoff fehlte es an Farbintensität im blauen Farbbereich.

War nicht schön anzusehen und deshalb nicht gerne gesehen.

Heute wird dies durch entsprechende Chemikalien in den Vollwaschmitteln beseitigt.

Bis in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts, gab es noch keine Vollwaschmittel.

Aber es gab Wäscheblau.

Wie funktioniert Wäscheblau?

Ganz einfach, das Wäscheblau enthält, wie der Name bereits verrät, blauen Farbstoff. Dieser wird der Wäsche zugesetzt und die vergilbten Stellen erlangen hierdurch wieder einen weißen Ton.

Ultramarinblau ist eine Gegenfarbe zu diesem gelben Farbton.

Wäscheblau wurde in verschiedenen Arten verkauft, neben Waschblaukugeln und Waschblaupapier gab es auch schäumende Waschblautabletten.

Damit sind wir zurück zum heutigen Fundstück.

Waschblau Donnerkeil.

Steht auf dem Papier, dazu noch D.R.G.M.

Was nichts weiter bedeutet als Deutsches Reichs Gebrauchs Muster – damit stammt unser Fundstück aus der Zeit vor 1945.

Drehen wir das kleine Stück um, dann finden wir folgenden Text:

„Schwimmendes Waschblau „Donnerkeil“

Weiter erzählt uns der Text, wie wir dieses Waschblau anwenden:

„Papier abreißen!
Mit dem schwarzen Punkt nach unten auf das Wasser legen! Wäsche nur kurz eintauchen“ Blauwasser schwächer als gewohnt färben.
Widerholt zu gebrauchen“

Ziehen wir das Papier ab, finden wir ein kleines Stück Holz mit einer blauen „Tablette“. Diese besteht aus einer Mischung aus gepresstem Ultramarin mit Nitrocarbonat und weiteren Bestandteilen.

Das Waschblau Donnerkeil schwimmt auf dem Wasser mit dem Kopf nach unten, wie oben beschrieben. Mit der Zeit löst es sich schäumend auf.

Ein schönes Fundstück.

Leider konnte ich nichts über den Hersteller dieses „Donnerkeil“ finden. Ich frage mich auch, wie ist man auf diesen Namen gekommen. Weil es ein kleines Holzstück ist? Dieses hat aber keine Keilform.

Auch das steinzeitliche Steinbeil „Donnerkeil“ hilft mir nicht weiter. Die mythologischen Bedeutungen finde ich auch nicht hilfreich.

Wenn Du hierzu mehr sagen kannst, schreib mir gerne.

 Mal sehen, was ich als nächstes in die Finger bekomme.

Bis dahin, bleib interessiert

Björn

Björn
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4 Kommentare
  1. Isabella sagte:

    Hallo Björn,

    das ist wirklich ein interessantes Fundstück – und auch Diene Erklärungen dazu. Das mit dem blau zur weißen Wäsche geben kenne ich von meiner Großmutter noch – ich selbst kenne allerdings heute kein ähnliches Mittel mehr. Wobei, so ganz stimmt das nicht. Für die Wäsche kenne ich es nicht – wohl aber für die Haarwäsche :) Wobei die Farbe da nicht blau sindern eher lila ist – aber der Effekt ist wohl der gleiche. Die lila Farbpigmente wirken dem Gelbstich bei weißen Haaren entgegen!

    Liebe Grüße,
    Isabella

    Antworten
    • Björn Schröbel sagte:

      Hallo Isabella,

      ich kannte diese Mittel auch nicht, aber nun habe ich eine kleine Sammlung davon :D
      Die Sache mit den Haaren war mir allerdings völlig neu – wieder etwas gelernt :)

      Frohe Ostern
      Björn

      Antworten
  2. Calendula sagte:

    Wieder so ein interessanter Fund!
    Als Donnerkeile kenne ich auch Teile von urzeitlichen Tintenfischen (Belemniten). Vielleicht etwas holprige Herleitung: TINTENfisch – WäscheBLAU. Hm… Keine Ahnung!

    Antworten

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