Der Gesundheitsbrunnen. Wer braucht ihn nicht. Ich mache mich auf den Weg von Rodau im Odenwald ausgehend. Alltagserinnerungen.

Es ist der 31.12.2022 und im Odenwald ist es mit 17 Grad unglaublich mild. Obwohl wir Winter haben. Liegt es am Klimawandel wie so oft propagiert wird, ich habe keine Ahnung. Gewiss ist nur, der Tag bietet sich für eine kleine Wanderung an.

Und was macht man am letzten Tag des Jahres, schnappt sich seine kleine Kamera und startet in Rodau im Odenwald (und nicht an der Bergstraße) seine Tour zum Gesundheitsbrunnen.

Wie so oft gibt es den Ortsnamen mehrfach und ich befinde mich in einem Ortsteil der Stadt Groß-Bieberau.

Mein Weg führt mich im Sonnenlicht vorbei an alten Mühlen.

Einst gespeist vom Rodauer Bach, welcher für mich nicht sichtbar ist und etwas entfernt seinen Weg zur Einmündung in die Fischbach nimmt.

Auch meine Vorfahren haben über viele Jahre Mühlen betrieben, lange vor meiner Zeit. Bachprinzen nannte man die Müller auch, was sicher nicht ganz falsch war. Aber es soll heute nicht um Mühlen gehen.

Ich setze meinen Weg fort in Richtung Waldrand.

Es ist wirklich schön, ein paar Renter mit E-Bikes schnurren vorbei.

Erstaunlich wie schnell sich diese Art der Fortbewegung verbreitet hat. In meiner Jugend gab es keine E-Bikes, da wurden sie noch mit einem Gemischmotor angetrieben und man nannte sie „Fahrrad mit Hilfsmotor“. Wenige haben diese benutzt, heute wären sie „IN“.

Am Waldrand angekommen orientiere ich mich.

Hier kann man abbiegen nach Groß-Bieberau, aber mein Weg führt mich links am Waldrand entlang. Er steigt jetzt leicht an, aber wirklich nur leicht.

In der Nähe höre ich die Kettensägen einiger Holzmacher.

Das ist im Zuge der Klimamaßnahmen groß in „Mode gekommen“.

Komisch. Während man das Öl weghaben möchte, setzt man auf Wärmepumpen und dadurch wird vermehrt mit Holz geheizt welches noch mehr Schadstoffe in den Himmel pumpt. Es gibt immer zwei Seiten einer Medaille. Und nicht alles ist Gold was glänzt.

Mit dem Holz werden viele Geschäfte gemacht, was an und für sich nicht schlecht ist.

Aber besonders fortschrittlich erscheint es mir auch nicht. Eher rückwärtsgewandt.

Auf dem Weg zum Gesundheitsbrunnen zwitschern mir die Vögel.

Ich gehe vorbei an gefällten Flächen, aus welchen Gründen auch immer. Traurig schaut der Wald hier aus. Eine Schutzhütte schaut mir hinterher, sogar mit Kamin.

Ganz in der Nähe eine Art „Hütte“ aus Holzstöcken. Ob sie von Kindern errichtet wurde?

Hätte mir auch gefallen. Als Kind habe ich öfter im Wald gespielt. Da war man noch nicht so vorsichtig wie heute, irgendwie schien die Welt früher noch in Ordnung – trotz „kaltem Krieg“ (aber besser als richtiger Krieg).

Im Wald entdecke ich lauter „Rechen“, ich kann nicht unterscheiden ob sie natürlichen Ursprungs sind oder ob hier einst etwas abgebaut wurde. Steine vielleicht oder Sand?

Dann habe ich den Gesundheitsbrunnen erreicht.

Man spricht auch vom „Gesundheitsbrünnchen“. In früheren Tagen gab es hier eine Quelle und dieser sprach man gesundheitsfördernde Wirkung zu. An ihr hing lange ein kleiner Becher um das Wasser zu trinken.

Heute verkündet ein Schild „kein Trinkwasser“. So ändern sich die Zeiten.

Bänke und Tische laden zum Verweilen ein und auf einer Tafel steht folgender Spruch:

In grauer Vorzeit bin ich geboren
als Schöpfung einer großen Macht
und hab´  seitdem ganz unverloren
ein köstlich kühles Nass gebracht
drum liebe Menschen Groß und Klein
haltet diese Quelle rein.

Ein ruhiger Ort, das Wasser plätschert aus einem Rohr hervor. Viel ist es nicht.

Schön ist es allemal

Rundherum an den Bäumen hängen Nistkästen. Ob die Namen auf diesen für die Bewohner stehen? Wenn ja wohnt Bernd hier. Kleiner Scherz.

Für mich heißt es jetzt den Rückweg antreten. Langsam wird es dunkler.

Insgesamt war der Weg zwischen vier und fünf Kilometer lang. Ein netter Spaziergang.

 

Hoffe es hat Dir gefallen.

Bis demnächst, bleib interessiert.

Björn
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