Die Bergveste Dilsberg

Heute geht es um Bienen, Rosen und eine Bergfestung. Was es damit auf sich hat und was es auf der Bergfeste Dilsberg zu sehen gibt? Finden wir es heraus.

Du ahnst es schon, ich war wieder unterwegs um Spuren der Vergangenheit zu finden und die Reise führte diesmal in den Rhein-Neckar-Kreis in Baden-Württemberg. Bei der Stadt Neckargemünd finden wir den Ortsteil Dilsberg, Ziel unserer Reise.

Wir sind also am Neckar, schöne Gegend, ist immer einen Ausflug wert.

Vom Neckar schrauben wir uns den Berg hinauf, wie der Name Bergfeste Dilsberg vermuten lässt, liegt diese und der kleine Ort drum herum auf einem Bergrücken in ca. 288,6 Meter Höhe. Klingt zunächst wenig, ist aber dennoch beeindruckend – Du wirst sehen.

Durch den Ort hindurch führt unser Weg, alles ist gut ausgeschildert und Parkplätze sind ausreichend vorhanden. Wenn es auch recht voll ist, hätte ich gar nicht gedacht.

Gut, ein Platz findet sich und los kann es gehen auf Entdeckungsreise.

Aus der Historie der Bergveste Dilsberg.

Im frühen 12. Jahrhundert gab es hier bereits eine Vorgängeranlage, die erstmalige Erwähnung der Burg wird ins Jahr 1208 datiert, ein Boppo (V.) von Lauffen erbte sie von seinem früh verstorbenen Bruder Konrad.

Oft wurden ja solche Burgen errichtet, um gegenüber seinen Nachbarn Präsenz zu zeigen, nicht alle waren Adelssitze.

Als das Geschlecht derer von Lauffen ausstarb, übernahmen die Grafen vonDürn die Herrschaft und titulierten sich Mitte des 13. Jahrhunderts als „Grafen von Dilsberg“.

Dies blieb nicht lange so und schon zu Beginn des 14. Jahrhunderts gelangte die Burg in das Eigentum der Kurpfalz, woraufhin sich rege Ausbautätigkeit entfaltete.

Gekämpft wurde hier auch, im Dreißigjährigen Krieg war sie eine der am meisten umkämpften Festungsanlagen.

Anno 1622 rückte der Feldherr Tilly, nach zuvor erfolgter Belagerung, ein. 1633 konnte der Dilsberg von den Schweden zurückerobert werden. Zerstört wurde der Dilsberg nicht.

Aber weshalb ist dann so wenig erhalten geblieben?

Das erfolgte erst später, genauer zu Beginn des 19. Jahrhunderts.

Zur damaligen Zeit war die Festung Staatsgefängnis und wurde 1822 zum Abriss freigegeben.

Schicksal von so vielen mittelalterlichen Anlagen.

Erst mit dem aufkommenden Tourismus gegen Anfang des 20. Jahrhundert, als die Sommerfrischler aus den Städten aufs Land kamen, wurden die Reste der Bergfeste Dilsberg ein Anziehungspunkt.

Immer wieder gab es Sanierungsarbeiten.

Grundsätzlich gliedert sich die Burganlage in Vor- und Hauptburg, dazu noch die Stadtmauer von Dilsberg, welche um die Bergkrone verläuft.

Während in der Vorburg die üblichen Einrichtungen wie Marstall oder Fruchtscheune angesiedelt waren, befand sich in der Hauptburg der Palas.

Heute ist nicht mehr viel davon zu finden.

Vom Palas ist nur noch ein Kellergewölbe vorhanden, dazu ein knapp 19 Meter hoher Treppenturm. Als Schutz gab es früher eine fast 16 Meter hohe Ringmauer, auch davon sind große Teile nicht mehr vorhanden. Gegen eine kleine Eintrittsgebühr kann man auf die Ringmauer hinauf steigen und hat von dort einen tollen Ausblick auf die Umgebung und den Neckar.

Kannst Du an den Bildern erkennen.

Einen Brunnen gab es natürlich auch, dieser geht bis in eine Tiefe von 46 Meter hinab, wahrscheinlich stammt er aus der Zeit um 1150.

Besonders bekannt ist die Festung wegen ihres Burgstollens, welcher 78 Meter in den Fels waagrecht hinein führt. Im Sommer kann man diesen begehen, aber es ist sehr, sehr eng. Leider war er beim Besuch noch geschlossen.

Was hat es nun mit den Bienen auf sich?

Dazu gibt es eine alte Sage und die geht so:

Der Erzählung zufolge war der Graf von Dilsberg auf Jagd und das wollten seine Feinde dazu nutzen, um die Burg zu erobern. Die wenigen Bauern, die zu Hause waren, konnten ihnen kaum Widerstand leisten. Da hatten sie einen Einfall und holten ihre Bienenkörbe. Dann stellten sie sich damit hinter der Stadtmauer auf. Als die Angreifer nahe genug herangekommen waren, schüttelten die Bauern die Bienenkörbe und ließen die gereizten Bienen auf die Angreifer los, womit der Angriff erfolgreich abgewehrt wurde. An diese Begebenheit erinnert heute noch das »Bienengärtlein« an der Stadtmauer.

Quelle: Wikipedia

Apropos Sagen.

Die Rose vom Dilsberg

Es gibt noch eine und zwar, über die „Rose vom Dilsberg“:

Die Rose vom Dilsberg erinnert an die Tochter des Grafen Heinrich von Düren, die ein trauriges Schicksal hatte, da zwei Ritter um ihre Hand anhielten, ein Landschad von Steinach und ein Ritter Wolf von Hirschhorn. Als sich herausstellte, dass sie dem Ritter Wolf zugetan war, schwor der abgewiesene Brautwerber Rache und erschlug Ritter Wolf auf dem Weg zum Dilsberg hinterrücks. Auf der Burg liefen schon die letzten Vorbereitungen zur Hochzeit und niemand getraute sich, der Braut das Verbrechen mitzuteilen. Als ein Diener der Braut die Tragödie mitteilte, stürzte sie sich von der Burgmauer. An der Stelle, an der man ihre Leiche fand, wächst seitdem ein großer Rosenstrauch mit weißen Rosen.

Quelle: Wikipedia

Schau, wie spät es geworden ist, unser Ausflug neigt sich schon wieder dem Ende entgegen. Durch das schöne Tor spazieren wir zuück, die Kirche war leider verschlossen – sonst hätte ich Dir auch hiervon ein paar Innenaufnahmen mitgebracht.

Apropos Tor.

Dieses sollte Mitte des 19. Jahrhunderts wegen der Unterhaltungskosten abgetragen werden, glücklicherweise ist es dazu nie gekommen. Sparen lohnt auch nicht immer.

Und jetzt wünsche ich Dir einen schönen Tag.

Es grüßt Dich freundlich
Björn :)


BeschreibungRuine
KoordinatenGoogle Maps
Eintrittkostenpflichtig
ParkplatzIm Umfeld, teils kostenpflichtig
GastronomieJa, im Ort
Björn
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