Unterwegs zum Schloss Löwenstein ins unterfränkische Kleinheubach. Schauen wir uns an, was nach den Plänen von Louis Remy de la Fosse in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts in die Provinz gebaut wurde.

Wenn Du meinen Artikel zum Besuch vom Kloster Engelberg gelesen hast, dann hast Du das Schloss bereits gesehen. Zwar noch weit weg, aber immerhin.

Ich wollte mir dieses Bauwerk schon länger ansehen und jetzt hat es endlich geklappt und ich bin auf dem Weg nach Kleinheubach an den Main. An dessen Ufer liegt das Schloss samt Park.

Anfahrt zum Schloss Löwenstein.

Die Fahrt führt mich durch den Odenwald bis an den Main in die Markt Kleinheubach. Markt? So nennt man die Orte mit einem historischen Marktrecht in Bayern.

Der Ort liegt zwischen dem Odenwald und dem Spessart und bietet 3.600 Bewohnern eine Heimat. Nachbarort ist Großheubach – wie nett.

Namensgeber ist tatsächlich ein Heubach, den habe ich jedoch nicht gesehen oder er ist mir nicht aufgefallen.

Auf meinem Weg komme ich direkt am Schlosspark vorbei und stelle mein Auto in einer Seitenstrasse ab.

Ankunft am Schloss Löwenstein.

Es sind nur wenige Schritte bis zum Löwenbewachten Eingang zum Schlosspark von Kleinheubach.

Schon liegt es vor mir, Schloss Löwenstein.

Und leider ist es nicht zugänglich, denn im Schloss befindet sich ein Hotel und das Gebäude ist mit einem Zaun vor ungebetenen Gästen geschützt. Schön ist, der Zaun ist nicht so hoch und der Blick auf das Schlossgebäude wird nicht sonderlich gestört.

Auch schön, man kann das Schloss auf einem bequemen Fußweg durch den Schlosspark umrunden, was ich jetzt auch tue.

Geschichtliches zum Schloss Löwenstein.

Während ich so um das Schloss „wandele“ und ein paar Fotos mache, etwas zu den geschichtlichen Hintergründen.

Reisen wir zurück in das Jahr 1721.

Fürst Dominik Marquard zu Löwenstein-Wertheim-Rochefort, ein langer Name, erwirbt die Herrschaft Kleinheubach. Dazu gehört auch eine Burg, die Georgenburg. Jene hatte im auslaufenden 16. Jahrhundert Friedrich Karl Graf zu Erbach-Erbach erbauen lassen.

Fürst Dominik, ich kürze ihn etwas ab, scheint ein wenig mehr Prunk zu wollen – damit liegt er ganz im Trend seiner Zeit. Er beauftragt also keinen geringeren als Louis Remy de la Fosse mit der Planung für einen Schlossneubau.

De la Fosse ist bereits seit 1714 in Diensten des Landgrafen von Hessen-Darmstadt und zeichnet sich auch für dessen Schlossbau verantwortlich. Eine gute Adresse also.

In den Jahren 1721 bis 1732 entsteht unter der Obhut der Baumeister Johann Dientzenhofer und ab 1726 ein Baumeister Rinscher das Schloss Löwenstein.

Das Schloss Löwenstein.

Beim Schloss Löwenstein handelt es sich um ein dreiflügeliges Ensemble mit einem Ehrenhof. Es gilt als ein bedeutendes Beispiel des Spätbarocks in Bayern.

Nach der Fertigstellung des Schlossbaus wurden noch weitere Bauten errichtet, diese sind der Stilrichtung nach dem Klassizismus zuzuordnen.

Wie bereits erwähnt, das Schloss ist leider nicht öffentlich zugänglich und kann somit nur durch einen Rundgang außerhalb besichtigt werden.

Nutzung von Schloss Löwenstein.

Gegen Ende der 1940er Jahre bis in die 2000er Jahre Teile des Schloss Löwenstein als Bildungszentrum, seit 2012 ist es eine Tagungsstätte und Hotel.

Eigentümer ist jedoch immer die Familie der „Fürsten“ von Löwenstein geblieben. Mittlerweile gehört das Schloss der „Fürst zu Löwenstein Stiftung“. Familienoberhaupt ist Alois Konstantin Fürst zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg.

Mein Fazit zum Besuch des Schloss Löwenstein.

Ein beeindruckendes Bauwerk hier in diesem kleinen Ort am Main. Schade, dass man keine Besichtigung im Inneren machen kann.

Wobei ich auch nicht annehme, dass große Teile des Schlossbaus im Inneren mit seinem prunkvollen Äußeren mithalten können. Ich denke da nur an die Nutzung als Bildungsstätte, welche sicherlich ihre Spuren hinterlassen hat.

Dennoch hat sich mein Besuch gelohnt, ein so schönes Schloss findest Du im Odenwald nicht sehr oft.

Mal schauen wohin mich mein Weg nächstes Mal führen wird.

Bis dahin, bleib interessiert,
Björn

Hier noch ein letzter Blick auf das Kloster Engelberg. Wenn Du diesen Artikel verpasst hast, findest Du hier:

Ein paar informelle Links zu diesem Thema habe ich auch noch für Dich:

Björn
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