Alte Fundstücke: Eine DDR Kaffeemaschine. Ich bin auf der Suche nach den vergessenen Leuchtfeuern eines untergegangen Alltags. Alltagserinnerungen.
Mein erstes Fundstück im Jahr 2021 ist wieder eine Kaffeemaschine.
Sie ist zwar nicht die älteste meiner Sammlung, aber sie hat trotzdem einen Sonderplatz in meiner Sammlung. Dies liegt am kurios klingenden Namen des Herstellers, aber dazu später.
Wenden wir uns jetzt direkt meinem heutigen Fundstück zu.
Eine DDR Kaffeemaschine.
Bisher hatte ich bei meinen Fundstücken Kaffeemaschinen aus der BRD, den deutschen Vorläuferstaaten, Groß-Britannien und Österreich. Die ehemalige DDR war bisher nicht vertreten, dies ändert sich heute.
Wie mein Modell heißt, konnte ich nicht herausfinden, vielleicht hat es gar keinen Namen? Wenn Du mehr weißt als ich, schreibe mir gerne. Ich würde den Artikel dann entsprechend ergänzen. Würde mich freuen.
Von Ihrer Optik ist die Kaffeemaschine aus der Zeitspanne 1950 bis 1960.
Trotz einer gewissen Schlichtheit ist sie schön anzusehen.
Ein funktionales Design.
Gehen wir einmal rum…
Otto Bengston gilt als Erfinder der ersten DDR-Kaffeemaschine.
Oben finden wir eine schöne Glashaube, wir haben einen kleinen Hahn im unteren Teil und sehen, die Kaffeemaschine ist elektrifiziert.
Viel Material über die Kaffeemaschinen in der ehemaligen DDR konnte ich nicht finden. Als Erfinder der ersten und wahrscheinlich bekanntesten DDR-Kaffeemaschine gilt weitläufig Otto Bengston. Um 1950 schuf er den Entwurf der “Moccadur”, welche er um 1954 auf der Leipziger Messe vorstellte. Stelle ich Dir sicherlich noch bei meinen Fundstücken vor.
Wer der Erfinder meines heutigen Fundstückes ist, bleibt mir bisher unbekannt.
Ich nehme jetzt die Haube ab und wir werfen einen Blick in das Innere.
Wie funktioniert diese Kaffeemaschine.
Nach dem abnehmen der gläsernen Haube sehe ich gleich den Filter. Er sitzt auf einem Steigrohr auf und besitzt rundherum siebartige Löcher.
Die Kaffeebohnen auf meinem Foto dienen nur der Demonstration, normalerweise kommt hier Kaffeepulver hinein. Das Steigrohr ist oben offen, damit das erwärmte Wasser auf das Kaffeepulver herabregnen kann und sich schließlich mit diesem vermischt.
Damit habe ich die Funktionsweise schon vorweggenommen, nach dem einschalten erhitzt sich das Wasser und steigt durch das Steigrohr und regnet auf das Kaffeepulver im Sieb ab. Der trinkfertige Kaffee gelangt zurück in den unteren Bereich und kann über den Hahn ausgelassen werden.
Ein Perkolator also.
VEB (K) Zieh-, Preß- u. Stanzwerk Zwintschöna.
Auf der Bodenplatte finde ich den Herstellerhinweis zum VEB – was für Volkseigener Betrieb stand. Der Buchstabe (K) in Klammern verrät uns, es handelte sich um einen kreisgeleiteten Betrieb. Viel habe ich über diesen Betrieb nicht finden können. Es wurden unterschiedliche Haushaltsgeräte, beispielsweise auch Toaster, dort hergestellt.
Zur Mitte der 1960er-Jahre scheint es ein Nachfolgemodell meines Fundstücks gegeben zu haben, dieses trug den Namen “Zipresta-Moketta”.
Dieses doppelte “Z” auf der Plakette war das Logo des Kombinats.
Ein schönes Stück Zeitgeschichte.
Ich hoffe, es hat Dir gefallen, wenn Du Ergänzungen hierzu hast, schreibe mir gerne.
Bis zum nächsten Mal, bleib interessiert.
Björn
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Danke für diesen tollen Blog. War sehr interessant zu lesen.
Vielen Dank Pya.
Schöne Grüße
Björn
Hallo Björn,
Ich besitze die gleich schöne Kaffeemaschine von meiner Oma.
Die wurde nur besonderen Anlässen benutzt.
Ich überraschen heute noch meine Gäste mit dem besten Kaffee.
In meinem Besitz sind auch noch eine Gitarre aus Markneukirchen von ca.1920 und ein Weltmeisterakkordeon aus den 60zigern.
Liebe Grüße Doris
Hallo Doris,
schön wenn diese Erinnerungen noch gepflegt und auch tatsächlich benutzt werden :)
Solche Dinge soll man in “Ehren” halten. Ein Weltmeisterakkordeon – interessant.
Bei uns im Dorf gab es auch ein Akkordeonorchester (Verein) – mittlerweile hat es sich umbenannt.
Wohl um dem Zeitgeist mehr zu entsprechen, leider.
Schönen Sonntag
Björn