Eine Wiener Fontäne von E. Kolbenheyer.
Zeit für einen Kaffee? Zumindest eine Kaffeemaschine aus meiner Sammlung kann ich Dir heute anbieten.
Dabei handelt es sich um eine typische “Wiener Fontäne”. Aber der Reihe nach. Schauen wir uns alles genauer an – ich habe extra neue Fotos gemacht.
Wir sehen einen Behälter mit einer Glashaube, dieser hängt an einem Metallständer der in einen Keramikfuß mündet.
Vorne ist ein Auslasshahn, welcher aus einer Verzierung in der Kanne entspringt. Er lässt sich mit einem kleinen Griff aus Bein regulieren.
Von wem stammt das Monogramm?
Interessant empfinde ich das kleine “Logo”, ein Wappen ist es nicht wirklich.
Es handelt sich um eine Gürtelschlaufe mit dem Buchstaben “M” und “S” darin stehend. Leider konnte ich bisher nicht ergründen was hinter diesen beiden Buchstaben steckt.
Sofern Du mehr in Erfahrung bringst, melde Dich gerne bei mir und ich ergänze den Artikel dahingehend.

KuK Priveligiert E. Kolbenheyer
Nehmen wir die feine Glashaube ab, fällt uns sofort der Filter auf.
Dieser sitzt wie ein Deckel auf der unteren Wasserkammer. Um diese zu befüllen, muss der Filter abgenommen werden.
Interessant ist die Unterseite des Filters.
Hier finden wir die Inschrift:
“KuK Auss. Priv. E. Kolbenheyer Wien”
Ein k.u.k. Hoflieferant war nichts anderes als ein “kaiserlicher und königlicher Hoflierant”. Diesen Titel konnte ein Unternehmen erlangen, wenn es durch die Qualität seiner Waren eine führende Stellung einnahm.
Man könnte es als ein Gütesiegel bezeichnen. Dazu gab es noch die “KuK Priviligierten” Hoflieferanten. Diesen war es erlaubt direkt an den Hof zu liefern.
Die Firma E. Kolbenheyer in Wien
Die Firma E. Kolbenheyer begegnet uns in der Liste der KuK Hoflieferanten aus dem Jahr 1899. Inhaber war Marie Kolbenheyer und sie wird als “Metallwaren-Fabrikantin” tituliert mit der Firma “E. Kolbenheyer”.
Scheinbar gibt es dieses Geschenkhaus noch heute.
Auf der Internetseite findest Du den folgenden Text “Seit 1854 der Spezialist für Geschenkartikel!”.
Zurück zur Kaffeemaschine.

Kaffee mit der Wiener Fontäne
Nach befüllen des Wassertanks und des Kaffeefilters, wurde dieser wieder aufgesetzt.
Glashaube oben drauf und das Feuer als Wärmequelle kann im Brenner angezündet werden.
Im Laufe der Erwärmung steigt das Wasser durch das Steigrohr hinauf und vermischt sich mit dem Kaffeepulver.
Letztlich spritzt es wie eine Fontäne gegen die Glashaube und landet in der oberen Kammer.
Öffnet man den kleinen Hahn, kann der Kaffeegenuss folgen.

Diese Methode war sehr erfolgreich und die “unvergleichbaren Wiener Kaffeemaschinen” oder “Wiener Fontänen” waren weltweit sehr erfolgreich.
Viele Hersteller wetteiferten um die Kundschaft und auf meinem kleinen Blog werden Dir sicher noch mehr Vertreter dieser Gattung begegnen.
Soweit zu:
Eine Wiener Fontäne von E. Kolbenheyer.
In diesem Sinn, bleib interessiert
ich grüße Dich,
Björn
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Wenn man diese alten Kaffeemaschinen anschaut, muss man eines auf jeden Fall feststellen: das waren richtige Kunstwerke!
Hübsches Teil, gefällt mir sehr gut. Der Kaffee schmeckt bestimmt richtig lecker.LG Romy
Letztendlich spritzt es wie ein Springbrunnen gegen die Glashaube und landet in der oberen Kammer.