Alte Fundstücke: Blick in den Koffer. Ich bin auf der Suche nach den vergessenen Leuchtfeuern eines untergegangen Alltags. Alltagserinnerungen.

Hoffe Du hast Ostern trotz des wechselnden Wetters gut überstanden. Bei mir hier ist zwar in letzter Zeit weniger los, aber es geht munter weiter. Wenn auch die Taklung der erscheinenden Artikel etwas Langsamer geworden ist.

Heute gehe ich in den Musikraum, ich will mir eine Schellackplatte auf dem Koffergrammophon anhören.
Vor dem Vergnügen steht die Arbeit, in meinem Fall das Kurbeln.

Ich kurbele also munter vor mich hin und lege meine Platte auf. Plattentellerbremse lösen und die Platte beginnt ihre Drehung. 
Jetzt noch den Tonkopf mit der Nadel aufsetzen und …

Ups. (und damit meine ich nicht den Paketdienst).

Na so was, die Platte hält an. Nix ist mit Musik hören.

Also muss wohl das Federwerk gewartet werden – willst Du gerne mit mir in den Koffer schauen?
Komm, wir haben mal den Plattenteller ab.

Der wird einfach mit beiden Händen gefasst und abgehoben. Lege ich gleich weg.

Vor uns sehen wir jetzt unten links den Geschwindigkeitsregler und in der oberen linken Ecke die automatische Tellerbremse. Auf der oberen rechten Seite ist die Tellerbremse und unten links die Nadeldose zu sehen.

Ganz oben siehst Du den Tonarm mit der Schalldose. Schrauben wir den Deckel auf.

Vor uns liegt der Trichter. Der Schall läuft über den Tonarm auf der linken Seite ganz an das Ende des Gehäuses und wird wieder zurück in Richtung Deckel geworfen.

Fettig ist es hier auch, alte Grammophonnadeln hängen im Fett fest. Da muss wohl mal saubergemacht werden, gelle.
Der Motor hängt an der Motorplatte dran. Schauen wir uns auch an.

Links siehst Du eine Schraube, dort wird die Kurbel aufgeschraubt und im Hintergrund kannst Du das Gehäuse des Federwerks erkennen. Darin liegt die Feder, welche ich vorhin aufgedreht habe.

Wenn wir an der Seite hineinschauen, erkennst Du die Fliehkraftregler – die sorgen für den ruhigen Lauf. 

Normalerweise, aber bei mir lief nicht gerade fiel.

So schaut es also aus im Inneren des Koffers. Und was jetzt?

Jetzt muss das Laufwerk gewartet werden, mache ich aber nicht selbst. Glücklicherweise gibt es Profis für solche Sachen.
Sobald mein Motor wieder da ist, werde ich Dir das schöne Stück noch einmal zeigen.

Dann aber zusammengebaut und ich erzähle Dir auch ein wenig dazu.

Ich dachte mir Du würdest gerne einmal mit hineinsehen.

Bleib gesund, bis zum nächsten Mal

Björn

Björn
Letzte Artikel von Björn (Alle anzeigen)
0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.